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Guttenberg-Rücktritt sorgt für Streit in der Union

Archivmeldung vom 04.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion

Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als Bundesverteidigungsminister sorgt für Streit innerhalb der Union. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorab berichtet, gerät vor allem Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) ins Visier der CSU. Sie hatte zu Guttenberg in einem Interview offen für den Umgang mit seiner Doktorarbeit kritisiert.

"Anstatt Karl-Theodor zu Guttenberg zu kritisieren, hätte Frau Schavan als Forschungsministerin sich besser einmal mit der Uni Bayreuth beschäftigt und den Vorwürfen, dass dort Doktorarbeiten mit summa cum laude bewertet werden, ohne dass die Arbeiten ausreichend geprüft werden", sagt der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl dem Nachrichtenmagazin. "Die Angriffe aus der CDU waren unnötig und ärgerlich. Sie haben die Lage für Karl-Theodor zu Guttenberg noch schwieriger gemacht", kritisiert auch der stellvertretende Chef der Unions-Bundestagsfraktion Johannes Singhammer. In der FDP wird überdies Kritik am Kabinettsumbau laut. "Merkel hätte den Rücktritt Guttenbergs für eine größere Kabinettsumbildung nutzen müssen, bei der auch das Finanzministerium hätte neu besetzt werden müssen", sagt der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler. "Dies ist jetzt eine verpasste Chance."

CSU erbost über CDU-Kritik an Guttenberg

Außer Horst Seehofer haben auch andere führende CSU-Spitzenpolitiker Kritik an Guttenberg aus den Reihen der CDU scharf kritisiert. Thomas Goppel, früherer bayerischer Wissenschaftsminister und Ex-CSU-Generalsekretär, sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post", Lammerts und Schavans Verhalten spotte jeder Beschreibung. Es sei schäbig, sich auf Kosten eines politischen Freundes, der zuletzt unter fürchterlichem Druck gestanden habe, profilieren zu wollen. Goppel kritisierte indirekt Merkel und Seehofer: Der Unions-Familiengedanke werde von "den führenden Figuren" nicht mehr praktiziert, es gebe leider keine Solidaritätspflege mehr. Monika Hohlmeier, CSU-Europa-Parlamentarierin und Tochter von Franz Josef Strauß, meinte, sie glaube zwar nicht, dass Schavan im direkten Auftrag ihrer Vertrauten Merkel gesprochen habe, aber dass sich Schavan völlig wider den Willen der Kanzlerin geäußert habe, könne sie sich nicht vorstellen. Die CSU sei erstaunt und erbost, die CDU säe Misstrauen unter den beiden Unions-Parteien. Der CSU-Bezirkschef Schwaben und Chef der CSU-Europagruppe im Straßburger Parlament, Markus Ferber, fügte süffisant Richtung CDU hinzu: "Als Christen wissen wir, wie eng Hosianna und Kreuzigt ihn beieinander liegen, aber das muss ja nicht von der eigenen Unions-Schwester kommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post

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