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Forsa: 31 Prozent wollen nicht mehr wählen

Archivmeldung vom 24.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Behandlung des Falles "Maaßen" durch die Berliner Regierungsparteien hat das Vertrauen zur Politik weiter schrumpfen lassen. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer traut nur noch eine Minderheit von 24 Prozent der Union oder der SPD zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können. Die Mehrheit von 61 Prozent rechnet keiner Partei mehr politische Kompetenz zu. Die "Partei der Nichtwähler" ist mit 31 Prozent deutlich größer als bei der Bundestagswahl im September 2017, als sich 24,8 Prozent der Wahlberechtigten nicht an der Wahl beteiligten oder eine ungültige Stimme abgaben. Damit stieg ihr Anteil seit vergangenem Jahr um 26 Prozent.


Die Gruppe der Nichtwähler ist derzeit genauso groß wie der Anteil derer, die eine der Regierungsparteien wählen würden. Bezogen auf alle Wahlberechtigten würden derzeit 16 Prozent CDU, 3 Prozent CSU und 12 Prozent SPD wählen. Im September letzten Jahres hatten immerhin noch 20,2 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU, 4,6 Prozent die CSU und 15,5 Prozent die SPD gewählt - zusammen also 40,3 Prozent. Damit ist die Wählersubstanz der CSU im Vergleich zum Herbst 2017 um 35 Prozent, die der SPD um 23 und die der CDU um 21 Prozent geschrumpft.

Die AfD kann trotz allen Unmuts über die Politik ihre Wählersubstanz nur geringfügig von 9,5 auf 10 Prozent (bezogen auf alle Wahlberechtigten) verbessern. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 70 Prozent würden 10 Prozent der Wahlberechtigten der AfD aber zu einem Anteil von 15 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen verhelfen (ein Plus von 2,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl). 28 Prozent der Wahlwilligen würden derzeit CDU/CSU, 17 Prozent SPD, 9 Prozent FDP, 16 Prozent Grüne, 10 Prozent Linke und 5 Prozent eine der sonstigen Parteien wählen.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Der Unmut vieler Bürger über die aktuelle Politik führt in erster Linie zu einem Anstieg der Nichtwähler, nicht jedoch der radikalen Parteien am linken oder rechten Rand. Der Anteil der Nichtwähler ist, bezogen auf alle Wahlberechtigten, dreimal so groß wie der der AfD-Wähler."

Söder und Seehofer stürzen ab - außer bei AfD-Anhängern

Im aktuellen Politiker-Ranking, das von forsa für das RTL/n-tv-Trendbarometer ermittelt wurde, werden alle Politiker schlechter bewertet als im Juli. Am stärksten verlieren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (-6 Punkte) sowie CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer (-7 Punkte). Hinter Söder und Seehofer rangieren nur noch die AfD-Vertreter Alice Weidel und Alexander Gauland. Auch in Bayern hat das CSU-Duo stark an Ansehen verloren. Söder rutschte im Freistaat seit April 2018 um 15 Punkte ab (auf aktuell 39), Seehofer um 17 (32 Punkte).

Zum Vergleich: Angela Merkel kommt im Stammland der CSU auf 50 Punkte. Die Bundeskanzlerin kann auch im Bund trotz Verlusten (-4 Punkte) ihren ersten Platz behaupten, gleichauf mit dem Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck. Merkel kann sich nach wie vor auf den Rückhalt der CDU-Anhänger verlassen, von ihnen erhält sie 80 Punkte. Recht großen Rückhalt bei den eigenen Anhängern haben auch Habeck (77 Punkte) und Lindner (70 Punkte).

Politiker-Ranking Ende September 2018*

Angela Merkel (Punkte gesamt: 50 / Differenz zu Juli 2018: -4 Punkte / AfD-Anhänger: 11 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 59)

Robert Habeck (Punkte gesamt: 50 / Differenz zu Juli 2018: -2 Punkte / AfD-Anhänger: 16 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 57)

Olaf Scholz (Punkte gesamt: 46 / Differenz zu Juli 2018: -5 Punkte / AfD-Anhänger: 24 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 52)

Annegret Kramp-Karrenbauer (Punkte gesamt: 44 / Differenz zu Juli 2018: -3 Punkte / AfD-Anhänger: 19 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 49)

Peter Altmaier (Punkte gesamt: 44 / Differenz zu Juli 2018: -2 Punkte / AfD-Anhänger: 21 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 49)

Manuela Schwesig (Punkte gesamt: 41 / Differenz zu Juli 2018: - / AfD-Anhänger: 20 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 49)

Heiko Maas (Punkte gesamt: 40 / Differenz zu Juli 2018: -4 / AfD-Anhänger: 16 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 47)

Julia Klöckner (Punkte gesamt: 39 / Differenz zu Juli 2018: -4 Punkte / AfD-Anhänger: 25 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 43)

Ursula von der Leyen (Punkte gesamt: 39 / Differenz zu Juli 2018: -3 Punkte / AfD-Anhänger: 18 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 43)

Sahra Wagenknecht (Punkte gesamt: 38 / Differenz zu Juli 2018: -4 Punkte / AfD-Anhänger: 39 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 38)

Annalena Baerbock (Punkte gesamt: 38 / Differenz zu Juli 2018: -1 Punkt / AfD-Anhänger: 9 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 46)

Christian Lindner (Punkte gesamt: 37 / Differenz zu Juli 2018: -4 Punkte / AfD-Anhänger: 37 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 38)

Andrea Nahles (Punkte gesamt: 34 / Differenz zu Juli 2018: -5 Punkte / AfD-Anhänger: 11 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 41)

Jens Spahn (Punkte gesamt: 32 / Differenz zu Juli 2018: -2 Punkte / AfD-Anhänger: 29 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 36)

Markus Söder (Punkte gesamt: 26 / Differenz zu Juli 2018: -6 Punkte / AfD-Anhänger: 46 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 23)

Horst Seehofer (Punkte gesamt: 24 / Differenz zu Juli 2018: -7 Punkte / AfD-Anhänger: 55 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 19)

Alice Weidel (Punkte gesamt: 12 / Differenz zu Juli 2018: -3 Punkte / AfD-Anhänger: 66 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 5)

Alexander Gauland (Punkte gesamt: 11 / Differenz zu Juli 2018: -2 Punkte / AfD-Anhänger: 59 / Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 4)

*Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100. Dargestellt ist jeweils der Mittelwert.

Auffällig ist, wie stark sich die AfD-Anhänger in ihrem Urteil über Deutschlands Spitzenpolitiker von den übrigen Wahlberechtigten unterscheiden. Besonders krass ist die Ablehnung von Merkel, Baerbock, Nahles, Habeck und Maas durch die AfD-Anhänger. Nur Gesundheitsminister Spahn, Linken-Fraktionschefin Wagenknecht und FDP-Chef Lindner werden von der AfD-Gefolgschaft und den übrigen Wahlberechtigten ähnlich bewertet. Söder und Seehofer finden bei den AfD-Anhängern deutlich stärkere Zustimmung als bei den übrigen Wahlberechtigten.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Das Politiker-Ranking zeigt vor allem zweierlei: Die als unzulänglich empfundene aktuelle Politik schadet dem Ansehen aller Politiker. Und die AfD-Anhänger stehen immer radikaler im Abseits. In ihrer Verachtung für die meisten politischen Akteure haben sie sich von der Mehrheit der Deutschen weit entfernt."

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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