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Grünen-Politiker: Nicht gleich von Homophobie sprechen

Archivmeldung vom 24.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Boris Palmer Bild: tuebingen.de
Boris Palmer Bild: tuebingen.de

In einem Gastbeitrag für die F.A.Z. (Donnerstagsausgabe) nimmt der Politiker der Grünen Boris Palmer den Fall des wegen einer als sexistisch eingestuften Bemerkung umstrittenen britischen Nobelpreisträgers Tim Hunt zum Anlass zu schreiben: "Ein trauriges Beispiel für ein Reaktionsmuster, das viele emanzipatorische Strömungen mittlerweile an den Tag legen. Die Strafe steht in keinem Verhältnis mehr zur Tat, und an die Stelle des aufgeklärten Diskurses und des Ringens um eine emanzipatorische Position tritt eine geradezu jakobinische Verdammnis. Traurig ist dies nicht nur für das Lebenswerk eines verdienten Wissenschaftlers, sondern für den Kampf gegen Sexismus selbst."

Für Palmer ist das kein Einzelfall, sondern ein "Strukturphänomen". Das zeige sich auch im Umgang mit Kritikern der Homo-Ehe: "Es hilft der Sache nicht, den Vorwurf der Homophobie sofort auszupacken, wenn man sich kritisch über das volle Adoptionsrecht für Schwule und Lesben äußert oder an der (weitgehend von der Wirklichkeit überholten) Vorstellung einer besonderen Vorrangstellung der Ehe festhält", schreibt Palmer in der F.A.Z. Dasselbe Phänomen sieht Palmer beim Umgang mit dem Flüchtlingsproblem: So sei es "unangemessen", die Regelung über sichere Herkunftsländer "als Beleg für Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus in der deutschen Gesellschaft zu begreifen und Diskriminierung, Entrechtung oder Ausgrenzung als Vorwurf damit zu verbinden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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