Pistorius will über Wehretat von drei Prozent reden
Archivmeldung vom 18.01.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) fordert angesichts der Bedrohungslage durch Russland und neuen Nato-Forderungen der künftigen US-Regierung von Donald Trump, dass die deutschen Verteidigungsausgaben mittelfristig um mindestens 30 Milliarden steigen. "Wir werden im Zweifel eher über drei Prozent als über zwei Prozent reden müssen", sagte Pistorius der "Süddeutschen Zeitung" mit Blick auf den künftigen Anteil der Verteidigungs- und Rüstungsausgaben, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP).
"Wir geben jetzt zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für 
Verteidigungsausgaben aus, dank des Sondervermögens. Bei drei Prozent 
reden wir nach heutigem BIP von etwas über 120 Milliarden Euro", so 
Pistorius. Das seien 30 Milliarden mehr als heute.
"Das kann man 
nicht aus einem Etat herausschneiden, der 480 Milliarden umfasst." Wer 
das wie Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz behaupte, mache den 
Menschen etwas vor. Die SPD will unter anderem die Schuldenbremse 
lockern. Pistorius forderte eine langfristige Finanzierungsgarantie, 
auch jenseits von Wahlen. "Wir müssen viel mehr als bislang über die 
Grenzen von Legislaturperioden hinweg planen. Konkret: Wir brauchen 
einen Fahrplan für die nächsten zehn Jahre."
Zu Beginn einer 
Legislaturperiode dürfe man also nicht primär die kommenden vier Jahre 
im Blick haben. "Wir müssen uns von Anfang an fragen: Wo stehen wir 
angesichts der Bedrohungslage in zehn Jahren?" Was brauche man mit Blick
 auf moderne Technologien, auf Künstliche Intelligenz, Drohnen und 
andere unbemannte Waffensysteme. "Dann wird sehr schnell klar, dass wir 
bis Mitte der 30er-Jahre nach dem heutigem Preisniveau 130 bis 150 
Milliarden Euro werden ausgeben müssen, nur für Investitionen in Rüstung
 und Verteidigung."
Er vermisst darüber auch eine Debatte im 
Bundestagswahlkampf. "Das ist kein Wohlfühlthema, obwohl es die Zukunft 
der Menschen berührt, deswegen kann ich immer nur wiederholen: Die 
nächste Generation wird uns die Frage stellen, was habt ihr vor zehn 
Jahren getan, damit wir 2035 in Sicherheit leben können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


        
        
        
        
        
      
      