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Notfallversorgung: Steiger-Stiftung warnt Länder und Kommunen vor Blockade der Spahn-Reform

Archivmeldung vom 11.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)

Bild: CFalk / pixelio.de

Rettungsdienst-Experten haben Länder und Kommunen davor gewarnt, die Reform der Notfallversorgung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu blockieren. "Das Rettungswesen ist längst kollabiert, weil Landespolitiker seit Jahren die notwendigen Schritte verhindern", sagte Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn-Steiger-Stiftung, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Steiger weiter: "Viele dort klammern sich an ihre regionale Leitstelle, viele scheuen vor neuen Wegen zurück. Das ist Kirchturmpolitik auf dem Rücken der Patienten und der Beschäftigten im Rettungswesen." Anlass für Steigers Kritik: Niedersachsens Landkreise, Landesinnenminister Boris Pistorius und Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (beide SPD) stemmen sich gegen die von Spahn (CDU) geplante Zentralisierung des Rettungsdienstes. Spahn will Kompetenzen von Kommunen und Ländern an den Bund übertragen und zentrale Leitstellen schaffen, über die alle Patienten gesteuert werden sollen, die die Nummern 112 oder 116117 wählen.

"Wir unterstützen die Pläne zu einer Vereinheitlichung und Zusammenlegung des Rettungswesens voll und ganz", sagte Steiger, dessen Stiftung sich seit 50 Jahren für die Verbesserung der Notfallversorgung einsetzt, der "NOZ". Derzeit gibt es hierzulande mehr als 200 Leitstellen, so viele wie in allen anderen EU-Ländern zusammen. "Deutschland wäre mit acht Leitstellen super aufgestellt", sagte Steiger. Diese müssten "zu hochmodernen und fachlich gut aufgestellten Dienstleistungszentren ausgebaut werden", sagte der Experte. Steiger nannte Österreich als Beispiel. Dort hat die Steuerung der Patienten über wenige Leitstellen dazu geführt, dass nur noch bei jedem vierten Anrufer ein Krankenwagen losgeschickt wird und die Rettungsstellen massiv entlastet werden konnten. Steiger machte auch ein "überzogene Anspruchshaltung" der Gesellschaft für die Überlastung des Rettungswesens mitverantwortlich: "Die Bürger rufen wegen jedem Pups in der Leitstelle an und wollen wegen jedem Kopfschmerz einen Notarzt haben."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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