Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Riesen-Lkw: Allianz pro Schiene warnt vor bundesweitem Pilotversuch

Riesen-Lkw: Allianz pro Schiene warnt vor bundesweitem Pilotversuch

Archivmeldung vom 01.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Allianz pro Schiene befürchtet, dass die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer am 9./10. Oktober noch keinen Schlussstrich unter den Einsatz von Riesen-Lkw ziehen wird. "Zwar kommt die von der Verkehrsministerkonferenz einberufene Bund-Länder-Arbeitsgruppe in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass es keine guten Gründe für die Zulassung von Monstertrucks gibt.

Dennoch wollen einige Bundesländer nicht von den unsinnigen Pilotversuchen ablassen und suchen den Weg durch die Hintertür", warnt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Da eine generelle Zulassung mit dem EU-Recht derzeit nicht vereinbar ist, versuchen einige Länder offenbar, ihre so genannten Pilotversuche mit den bis zu 60 Tonnen schweren und 25,25 Meter langen Fahrzeugen fortzusetzen und einen bundesweiten Feldversuch durchsetzen.

"Da die Monstertruck-Befürworter inzwischen eingesehen haben, dass die schwergewichtigen 60-Tonner politisch nicht mehrheitsfähig sind, richten sie ihr Augenmerk nun aus taktischen Gründen auf die so genannte leichte Variante, die 25,25 Meter langen 40-Tonner", sagt Flege. "Wenn sich die Verkehrsministerkonferenz darauf einlässt, wird der Schneeballeffekt bald eintreten", prophezeit der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. "Hersteller und Spediteure werden ermutigt, in diese Fahrzeuge zu investieren und bauen eine Erwartungshaltung auf, die sich kaum zurückdrehen lässt." Die spätere Anhebung des Gewichtes sei dann nur noch eine Frage der Zeit.

Dabei finden sich in dem Bericht genügend Argumente gegen die Zulassung von "leichten" Riesen-Lkw: Ihre außerordentliche Länge führe zu erhöhten Gefahren beim Einfahren in enge Autobahnbaustellen und bedeute höhere Risiken durch deutlich verlängerte Überholvorgänge und verlängerte Räumzeiten bei Knotenpunkten ohne Signalanlagen. Beim Abbiegen sei das Überschreiten der eigenen Spur unvermeidbar. Durch den vergrößerten toten Winkel würden andere Verkehrsteilnehmer schnell übersehen sowie kleinere Kreisverkehre und enge Einmündungen beschädigt.

Zudem weist die Bund-Länder-Arbeitsgruppe darauf hin, dass die Pilotversuche mit wenigen Fahrzeugen unter "idealen Rahmenbedingungen ohne Konkurrenzdruck auf wenigen ausgesuchten Strecken" statt finden. Probleme, die sich beim "unkontrollierten Masseneinsatz etwa in Hinblick auf den Verkehrsfluss auf Autobahnen und auf fehlenden Parkraum ergeben" konnten also nicht auftreten. Auch der Effekt der Verkehrsverlagerung wird in dem Bericht angesprochen. "Der gesamte Einzelwagenverkehr könnte zur Disposition stehen", heißt es zu den Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr. Bezogen auf das gesamte Verkehrssystem erwartet die Arbeitsgruppe deshalb keinerlei Umweltvorteile. "Das sind alles richtige Sachverhalte", stellt Dirk Flege fest. "Jetzt müssen die Politiker nur noch die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen."

Quelle: Pressemitteilung Allianz pro Schiene



Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte nehmen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige