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Kontoauszüge müssen Privatsache bleiben: Verbraucher machen Druck auf Schufa:

Archivmeldung vom 08.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Screenshot Internetseite: "https://aktion.campact.de/schufa-tricks/appell/teilnehmen" / Eigenes Werk
Bild: Screenshot Internetseite: "https://aktion.campact.de/schufa-tricks/appell/teilnehmen" / Eigenes Werk

Kontoauszüge im Tausch gegen besseren Schufa-Score? Gegen die Pläne der privaten Wirtschaftsauskunftei Schufa Kontoauszüge auszuwerten, formiert sich Protest der Verbraucher/innen. Unter dem Titel "Fiese Tricks der Schufa stoppen" sammelt die Bürgerbewegung Campact gemeinsam mit der Organisation Digitalcourage online Unterschriften, damit Kontoauszüge Privatsache bleiben.

Über 100.000 Menschen haben bereits unterzeichnet. Mit dem Schufa-Score wird die Kreditwürdigkeit von fast 68 Millionen Menschen eingeschätzt. Vermieter/innen, Mobilfunkfirmen oder Banken richten sich vor Vertragsabschlüssen nach dieser Auskunft.

"Kontoauszüge sind Privatsache und müssen es auch bleiben. Für die Schufa sind sie Gold wert. Viele glauben, die Schufa sei eine Behörde und hätte das Recht auf Auskünfte. Weit gefehlt. Die private Wirtschaftsauskunftei lebt von den Daten, die wir ihr überlassen", sagt Damian Ludewig, Kampagnendirektor bei Campact. Die Teilnahme an einem Glücksspiel oder die Überweisung an ein Inkasso-Unternehmen, Arztrechnungen, Beiträge für die Gewerkschaft oder den Mieterverein - aus all diesen Daten lässt sich ein intimes Persönlichkeitsprofil erstellen. "Mit 'CheckNow' Menschen dazu zu bringen, sich bis auf ihre Kontoauszüge nackig zu machen, ist komplett übergriffig", so Ludewig. "Als die Schufa Facebook-Profile für die Scores auswerten wollte, scheiterte sie am Widerstand von Verbraucher/innen. Das wollen wir auch mit 'CheckNow' erreichen."

Rena Tangens von Digitalcourage ergänzt: "Die Schufa vermarktet vollautomatisch generiert Vorurteile. Hier wird die Geschäftswürdigkeit von Menschen als Geisel genommen, um noch mehr Profit zu erwirtschaften. Wir wollen keine Gesellschaft, in der Menschen nur noch als Marketingobjekte behandelt werden und noch nicht einmal erfahren, mit welchen Algorithmen ihr Kreditwürdigkeits-Scorewert ermittelt wird."

Mit dem Zugriff auf die Kontoauszüge verspricht die Schufa diejenigen mit einem schlechten Score Aussicht auf eine erneute Beurteilung. Die Schufa betont zwar, die Teilnahme am sogenannten Konto-Check sei freiwillig. Doch eine Vertriebsleiterin machte nach Recherchen von NDR/WDR und Süddeutscher Zeitung auf einem Branchentreffen deutlich, worauf der Konzern wirklich setzt: "(...) die Leute sind faul und bequem. Die haben keinen Bock auf sowas und wollen den Service haben. Und sie klicken da durch." Zwar hat das Telekommunikations- Unternehmen Telefonica eines Testlauf des Projekts "CheckNow" vorzeitig gestoppt, doch die Schufa selbst hält bisher aber weiter an ihren umstrittenen Plänen fest. Wie genau die Schufa die gesammelten Daten verwendet und daraus die Kreditwürdigkeit berechnet, hält das Unternehmen geheim. Die Unterzeichnenden des Online-Appells fordern deshalb auch, dass die Berechnungsformel des sogenannten Scorings offen gelegt werden soll.

Den Appell finden Sie hier: https://aktion.campact.de/schufa-tricks/appell

Quelle: Campact e.V. (ots)

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