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Steinbrück wirft SPD Realitätsverweigerung vor

Archivmeldung vom 02.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Diktatur
Diktatur

Bild: Stephan Bratek/geralt / pixelio.de

Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sieht seine Partei in einem verheerenden Zustand und wirft den Sozialdemokraten vor, sich in einer "Vielfaltseuphorie" von den Alltagssorgen in der Bevölkerung entkoppelt zu haben. "Die Partei hat zum dritten Mal hintereinander die Bundestagswahl krachend verloren. Sie ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit", sagte Steinbrück dem "Spiegel". Vor allem beim Thema Integration lasse sich die SPD "von einer ehrenwerten Gesinnung den Blick auf Realitäten trüben", kritisiert der ehemalige Minister.

Seine Partei müsse sich fragen, "ob das Pendel in den vergangenen Jahren nicht zu weit in Richtung einer Vielfaltseuphorie und eines gehypten Multikulturalismus ausgeschlagen ist", so Steinbrück: "Wie die Sozialisten in Frankreich ist auch die SPD in Gefahr, sich mehr um Antidiskriminierungspolitik und Lifestylethemen zu kümmern und darüber die Befindlichkeiten der Mehrheitsgesellschaft außer Acht zu lassen." Steinbrück ruft die SPD zu einer strategischen Umkehr auf und mahnt die Sozialdemokraten, die "Verdrängung Einheimischer und die Homogenisierung von Stadtquartieren" sowie den Verfall von Alltagskultur stärker zu thematisieren. Auch einer Debatte über die deutsche Leitkultur dürfe sich seine Partei nicht länger verweigern. Eine spezifisch deutsche Kultur abzustreiten sei "fatal", so Steinbrück, "weil es dem unsäglichen Vorurteil Vorschub leistet, die SPD habe ein gestörtes Verhältnis zum nationalen Erbe".

Der Kanzlerkandidat von 2013, der in der kommenden Woche sein neues Buch vorstellen wird, rechnet zudem mit dem zurückliegenden Wahlkampf der SPD ab. Das Angebot der Partei habe "wie ein Sommerschlussverkauf" gewirkt, so Steinbrück: "Ich hatte manchmal den Eindruck, dass Martin Schulz hinter der Flut der Sachaussagen buchstäblich verschwand." Steinbrück fordert eine radikale Reform des Willy-Brandt-Hauses. "Die Mitarbeiter dort leben zu sehr in den Fotoalben vergangener Jahrzehnte." Die SPD-Zentrale sei zu einem "großen Echoraum" ! geworden : "Das Konrad-Adenauer-Haus ist erkennbar besser aufgestellt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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