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Gabriel: Gesetz zur Haftung der Atomkonzerne soll "so schnell wie möglich ins Kabinett"

Archivmeldung vom 03.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: A. Fehmel / pixelio.de
Bild: A. Fehmel / pixelio.de

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will die Atomkonzerne an die Kandare nehmen und sie unbegrenzt für die Kosten des Atomausstiegs haften lassen. Dafür macht er nun Druck auf den Koalitionspartner, dies mitzutragen. Das entsprechende Gesetz wolle er "so schnell wie möglich ins Kabinett" einbringen, sagte Gabriel der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Eon hatte zuvor bereits angekündigt, gegen ein solches Gesetz vor Gericht ziehen zu wollen. "Wir müssen verhindern, dass am Ende der Steuerzahler haftet, wenn die Rückstellungen für den Rückbau der Atomkraftwerke und die Endlagerung nicht reichen", sagte der SPD-Chef, "das haben wir im Koalitionsausschuss vereinbart, jetzt muss sich unser Koalitionspartner auch im Kabinett dazu bekennen."

Gabriel stellte andernfalls sogar den weiteren Fahrplan infrage. Mit der Union war verabredet, dass ab September eine Kommission auf Grundlage der aktuell durchgeführten Stresstests Vorschläge entwickelt, wie die Abwicklung der Atomkraft organisiert werden kann. Im Gespräch dafür ist auch eine Atomstiftung, in die sämtliche Rückstellungen der Konzerne einfließen könnten. "Für mich muss aber vorher klar sein, dass sich auch dann kein Konzern aus seiner Verantwortung stehlen kann. Deshalb sage ich: Das Gesetz zur Haftungsverlängerung ist die Voraussetzung dafür, dass wir überhaupt in einer Kommission über ein Stiftungsmodell reden können.", sagte Gabriel der WAZ.

Das neue Gesetz soll den Mutterkonzern bis zur Stilllegung seiner Kernkraftwerke und der Endlagerung des Atommülls für die Kosten haftbar machen - und zwar auch dann, wenn er sich von der Betreibergesellschaft getrennt hat. Dies zielt vor allem auf den Eon-Konzern, der 2016 seine konventionelle Stromerzeugung in die neue Gesellschaft Uniper auslagern will. Gabriel will verhindern, dass Eon sich so seiner Atom-Risiken entledigen kann.

Auch am Gesetz zum Braunkohlekompromiss arbeite sein Ministerium "mit Hochdruck", sagte Gabriel. Dass die geplante Kapazitätsreserve aus Braunkohleblöcken, für die die Konzerne, allen voran RWE, Entschädigungen erhalten sollen, als Subvention mit EU-Recht kollidieren könne, glaube er nicht. "Ich denke, dass das mit dem EU-Recht vereinbar ist", sagte Gabriel und betonte, wie wichtig dieses Gesetz sei: "Wir bauen gerade einen völlig neuen Strommarkt, der die Energiewende unumkehrbar macht. Es ist vermutlich die wichtigste Entscheidung dieser Legislaturperiode in der Energiepolitik."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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