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Parteienforscher: Zeit der Volksparteien ist nicht vorbei

Archivmeldung vom 15.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephan Bratek/geralt / pixelio.de
Bild: Stephan Bratek/geralt / pixelio.de

Trotz der herben Verluste bei den drei Landtagswahlen verlieren die etablierten Volksparteien nach Ansicht des Parteienforschers Jürgen Falter nicht grundsätzlich an Bedeutung. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Falter: "Die Zeit der Volksparteien ist keineswegs vorbei. Die Parteienlandschaft in Deutschland fächert sich nur auf, sie wird bunter." Die großen Parteien seien immer noch fest in der Gesellschaft verankert. So liege die CDU nach wie vor bei 40 Prozent der Stimmen in Deutschland, und die CSU könne in Bayern absolute Mehrheiten gewinnen. Die Abstimmungen vom Sonntag hätten nur ganz im Schatten der Zuwanderungs-Debatte gestanden.

"Der Absturz der CDU ist allein der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuzuschreiben", sagte der Wissenschaftler. Umfragen zeigten deutlich, dass sich die Wähler aus Angst vor der Zuwanderung von der Union abgewendet hätten.

Auch für die SPD ist Falter trotz des Stimmeneinbruchs in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt optimistisch: "Die SPD wird nicht zur Splitterpartei werden. Viele Wähler wollten der SPD einen Denkzettel verpassen, aber wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz gezeigt hat, kann die SPD diese Wähler mit guten Spitzenkandidaten und einem entsprechendem Politikangebot zurückholen."

Der Parteienforscher ist skeptisch, ob sich die rechtspopulistische AfD, die den Sprung in alle drei Landtage geschafft hat, langfristig halten wird. "Es ist nicht gesagt, dass die AfD sich etabliert", meinte Prof. Falter. "Sie hat von den Denkzettel-Wählern profitiert, aber wenn der Anlass für den Denkzettel, also die Flüchtlingskrise, verschwindet, werden sie sich bei den nächsten Wahlen wieder anders entscheiden." Bei der AfD seien Stammwähler in der Minderheit.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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