Sachsen-Anhalts Schulen dürfen keine Skikurse mehr anbieten aus finanziellen Gründen
Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) schafft die im Sportunterricht angebotenen Skikurse ab. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher. Alle Schulleiter sind aufgefordert, Buchungen ab sofort einzustellen. Die sogenannten Skikompaktkurse werden von Sportlehrern organisiert und sind Teil des Unterrichts.
Auf MZ-Nachfrage erklärte das Bildungsministerium, der Kurswechsel sei mit Blick "auf finanzielle, personelle und organisatorische Aspekte" getroffen worden. So habe das Land im vergangenen Jahr 200.000 Euro für Reisekosten von Lehrern gezahlt. Dieses Geld solle künftig anders verwendet werden, etwa für die Abordnung von Lehrkräften oder die Qualifizierung von Seiteneinsteigern.
Zudem wolle man den Ausschluss von Kindern vermeiden. Da die für Eltern anfallenden Kosten hoch seien, erschwerten die Skikurse die soziale Teilhabe. "Darüber hinaus stehen sie zunehmend im Widerspruch zu den Zielen einer nachhaltigen Bildungs- und Schulentwicklung", sagte Ministeriumssprecher Elmer Emig. "Der Skisport ist ressourcenintensiv, insbesondere durch Anreise ins europäische Ausland."
Harsche Kritik kommt aus Feußners eigener Partei, der CDU. "Für mich ist diese Entscheidung indiskutabel. Ich verstehe nicht, warum sich die Ministerin einmischt, wie Sportlehrer ihren Unterricht gestalten", sagte Carsten Borchert, schul- und sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. "Sie demotiviert doch damit jene Lehrer, die freiwillig mehr leisten." Borchert fordert die Rücknahme des Verbots.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)