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Städte- und Gemeindebund fordert Selbsttest-Offensive für Lockdown-Exit

Archivmeldung vom 15.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Michael Bührke / pixelio.de
Bild: Michael Bührke / pixelio.de

Nach ersten positiven Erfahrungen mit Corona-Spucktests pochen Deutschlands Kommunen auf eine Selbsttest-Offensive von Bund und Ländern. "Gerade die Selbsttests haben ein immenses Potenzial und können ein wichtiges Mittel sein, um weitere Öffnungsperspektiven zu schaffen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Er forderte, "dass in den öffentlichen Einrichtungen wie etwa Schulen und Kitas diese Tests unentgeltlich von Bund und Ländern beschafft und schnell bereitgestellt werden". Der DStGB spreche sich "für eine flächendeckende Schnelltest-Strategie aus".

In Potsdam werden schon seit dem 1. Februar Corona-Spucktests von Kita-Erziehern genutzt, die sich zweimal wöchentlich vor der Arbeit selbst zu Hause testen müssen und nur bei negativem Ergebnis zur Arbeit gehen dürfen. "Die Spucktests haben es uns ermöglicht, de facto zum 1. Februar in den Regelbetrieb zurückzukehren", sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) der "NOZ". "Wir haben erst zwei Wochen Praxiserfahrung gesammelt, aber schon jetzt zeigt sich: Es ist sehr viel mehr Ruhe eingekehrt. Natürlich können wir mit den Tests Corona nicht stoppen, aber wir erkennen schneller, ob Gefahr in Verzug ist, und können dann sofort reagieren und die Ausbreitung stoppen."

Allerdings sind die in Potsdam verwendeten Tests noch nicht für den Laiengebrauch zugelassen, sondern sollten von Fachpersonal durchgeführt werden. Im Rathaus heißt es dazu auf Nachfrage: "Die Erzieher/-innen haben eine Einweisung zur sachgerechten Nutzung durch den Hersteller erhalten." Zudem sei der Spucktest Bestandteil einer komplexen Teststrategie. "Nach einem positiven Schnelltest folgt umgehend ein PCR-Test sowie unter Umständen eine Sequenzierung." In sieben Fällen sei der Spucktest bisher angeschlagen, die PCR-Nachtestungen seien aber in allen Fällen negativ ausgefallen, sagte der Oberbürgermeister.

Schubert bezeichnete die Spucktests als "eine riesige Chance in mehrfacher Hinsicht". Die Öffnung der Kitas helfe nicht nur den Kindern, sondern auch der Wirtschaft, wenn sich Eltern wieder auf ihren Job konzentrieren könnten. "Ich wäre froh, wenn Bund und Länder ihre Verantwortung für sichere Kita- und Schulöffnungen wahrnehmen", sagte Schubert. "Die Bildungshoheit liegt bei den Ländern, sie sollten daher die Kosten für die Tests übernehmen, das ist ganz klar."

Der Städte- und Gemeindebund will mehr: "Ein Blick nach Österreich zeigt, dass solche Schnelltests auch flächendeckend eingesetzt werden können. Wenn die Infektionszahlen weiter sinken, könnten solche Schnelltests auch für die Öffnung von Restaurants, Hotels, Museen und Sportstätten eine wichtige Perspektive eröffnen", sagte Hauptgeschäftsführer Landsberg. "Nun sollte es in Deutschland darum gehen, derartige Schnelltests umfassend und rasch zu beschaffen, zu prüfen und dann der Allgemeinheit verfügbar zu machen."

Bundesfamilienminister Franziska Giffey (SPD) besucht an diesem Montag eine Kita in Potsdam, um sich über den Einsatz der Spucktests zu informieren. Sie hatte schon am vergangenen Mittwoch in der "NOZ" gefordert, den Einsatz des Instruments und anderer Selbsttests zu beschleunigen, um sichere Kita- und Schulöffnungen zu ermöglichen: "Hier sollten die Länder wirklich alles in Bewegung setzen. Wir dürfen keinen Tag verlieren."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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