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BBU: SPD-Ratsmitglied heuert bei der Atomindustrie an

Archivmeldung vom 10.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Demonstration zum Atomforschungszentrum Jülich. Bild: ROBERT SCHALLEHN
Demonstration zum Atomforschungszentrum Jülich. Bild: ROBERT SCHALLEHN

Mit großer Verwunderung haben der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zur Kenntnis genommen, dass das Gronauer Ratsmitglied Chris Breuer von der SPD-Fraktion zukünftig als Pressesprecher der Urenco Deutschland arbeiten wird. Breuer ist bisher nicht publizistisch in Erscheinung getreten. Die Urenco Deutschland betreibt in Gronau die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage, in der Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken in aller Welt vorbereitet wird. Die Anti-Atomkraft-Bewegung setzt sich für die sofortige Stilllegung der Anlage ein.

Udo Buchholz, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BBU, vertritt die Auffassung, dass die Arbeitsaufnahme von Chris Breuer in der Atomindustrie für Aufsehen und Reaktionen bei der SPD auf Landes- und Bundesebene sorgen muss: „Die SPD hat sich in den letzten Jahren auf verschiedenen Ebenen zunehmend gegen Atomanlagen und Atomtransporte engagiert. Man darf jetzt gespannt sein, wie der NRW-Landesverband der SPD, sowie der SPD-Bundesverband, darauf reagieren werden, dass ein Ratsmitglied der SPD bei einem Atomkonzern anheuert.“ Gleichzeitig betont Buchholz, dass es ein Anliegen der rot-grünen NRW-Landesregierung ist, die Betriebsgenehmigungen der Gronauer Urananreicherungsanlage aufzuheben. Da sei es fraglich, „bis wann Urenco noch einen Pressesprecher benötigen wird“. Rückblickend erklärt Buchholz: „Wir haben in den letzten Jahrzehnten bei Urenco einige Pressesprecher kommen sehen und auch wieder gehen sehen. Der Protest gegen die Urananreicherungsanlage hat aber eine enorme Kontinutät. Wir sehen der Arbeit des neuen Urenco-Pressesprechers gelassen entgegen und werden auf die weiteren Urenco-Aktivitäten, solange es noch nötig ist, wie gewohnt sachlich, konsequent und kreativ reagieren.“

Franz-Josef Rottmann vom Arbeitskreis Umwelt Gronau kann gut nachvollziehen, dass der Vorstand der SPD in Gronau Chris Breuer aufgefordert hat, sein Ratsmandat niederzulegen. „Die Gronauer SPD sollte klare Aussagen darüber machen, ob sie sich wirklich konsequent für den Schutz der Bevölkerung einsetzt. Und zum Schutz der Bevölkerung gehören die Forderung nach der sofortigen Stilllegung der Urananreicherungsanlage und auch entsprechendes Engagement!“

Werner Neumann, er ist ebenfalls Mitglied im AKU Gronau, weist darauf hin, dass derzeit auf verschiedenen Ebenen der Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage verstärkt wird: „Die NRW-Landesregierung benötigt umfassenden Druck, um sich konsequent für die Stilllegung der Urananreicherungsanlage einzusetzen. Um diesen Druck zu verstärken, wird Ostermontag ein Ostermarsch vom Gronauer Bahnhof zur Urananreicherungsanlage führen. Zur Teilnahme an diesem Ostermarsch wird bereits jetzt landesweit mobilisiert. Es gab bereits einige lokale Vorbereitungstreffen in Gronau, das nächste landesweite findet am Freitag in Münster statt.“ Abschließend erklärt Neumann, dass auch die Urantransporte von und nach Gronau weiterhin im Blickfeld der Anti-Atomkraft-Bewegung sind: „Noch am Dienstag wurden mehrere LKW mit dem hochgefährlichen Uranhexafluorid auf der Emslandautobahn A 31 Richtung Ruhrgebiet fahrend gesehen. Derartig gefährliche Transporte gehören verboten!“

Das landesweite Vorbereitungstreffen für den Gronauer Ostermarsch beginnt am Freitag um 18.30 in den Räumen des Kulturzentrums CUBA, Achtermannstraße. Das CUBA befindet sich in unmittelbarer Nähe des Münsteraner Hauptbahnhofs.

Quelle: BBU

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