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Militärhistoriker fordert rasche Scholz-Reise nach Kiew

Archivmeldung vom 21.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Petra Bork / pixelio.de

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem baldigen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew aufgerufen. "Ich finde, der Bundeskanzler sollte rasch in die Ukraine reisen", sagte der Professor der Universität Potsdam im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Scholz habe mehrfach gesagt, dass Deutschland ganz fest an der Seite des angegriffenen Landes stehe, sagte Neitzel. "Aber es braucht endlich das Bild zu seinen Worten, es braucht dieses Zeichen."

Zwar sei das "nur" ein Fototermin. "Aber das Symbolische ist gerade immens wichtig. Auch wenn alle wissen, dass es um Inszenierung geht, ginge davon eine große Wirkung aus."

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel hat scharfe Kritik an der Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geübt. Dessen stete Warnungen vor einer Eskalation seien "außenpolitisch unklug, ja riskant. Scholz zeigt Putin seine Angst", sagte der Professor für Militärgeschichte an der Universität Potsdam im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Neitzel weiter: "Das fördert das Bild eines schwachen Westens. Genau das hat dazu beigetragen, dass Putin den Krieg überhaupt gewagt hat." Deswegen müsse Scholz "auf eine Sprache der Stärke gegenüber Russland" setzen.

Militärhistoriker: Scholz zeigt Putin seine Angst

Mit Blick auf die Militärhilfe zog Neitzel eine vernichtende Bilanz: "Wenn sich die Ukraine auf Deutschland und die EU verlassen hätte, wäre sie jetzt russisch. Das muss man schonungslos so aussprechen." Der Anteil deutscher Militärhilfe sei bis Kriegsbeginn am 24. Februar "gleich null" gewesen und laufe "nun doch eher schleppend". Das Überleben der Ukraine hänge von den USA ab.

"Es braucht meines Erachtens mehr Bereitschaft, die Ukraine militärisch auszurüsten, auch wenn das die eigene Verteidigungsfähigkeit vorübergehend etwas schwächen könnte", sagte der einzige Professor mit Lehrstuhl für Militärgeschichte Deutschlands der "NOZ". "Ob Briten, Niederländer, Esten oder Polen: Alle gehen diesen Weg, und deswegen kann sich die Ukraine verteidigen. Dass Berlin nicht willens ist, mehr Panzerhaubitzen zu liefern als die Niederlande, das ist schwach."

An Kiew geliefertes Material würde zwar der Bundeswehr fehlen. Aber die fünf zugesagten Haubitzen "sind gerade in der Ukraine viel sinnvoller eingesetzt, um auch die deutsche Sicherheit zu gewährleisten". Es sei nicht zu erwarten, dass die deutsche Artillerie morgen selbst in die Schlacht ziehen müsse.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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