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Wirtschaftswissenschaftler: Deutsche Einheit ist mittlerweile ein Nullsummenspiel

Archivmeldung vom 09.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rolf Handke / pixelio.de
Bild: Rolf Handke / pixelio.de

Widerspruch gegen die Aufrechnung der deutschen Einheitskosten hat der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Blum deutlich gemacht. In einem Interview der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" kritisiert der ehemalige Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle damit eine einseitig als Verlustgeschäft für den Westen dargestellte Sicht auf die Sozial- und Fördertransfers. Eine solche hatte der Soziologe und Politikwissenschaftler Klaus Schröder in einer Schätzung im Auftrag der "Welt am Sonntag" nahegelegt. Auch der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke, hatten Widerspruch gegen die Schätzung geäußert.

Entscheidend ist nach Ulrich Blum die Frage, was den Transfers gegenzurechnen sei. "Steuern und Sozialabgaben werden ja auch im Osten entrichtet." Außerdem müsse man zum Beispiel die Steuersumme der abgewanderten Ostdeutschen gegenrechnen. Dabei komme man auf rund 30 Milliarden Euro jährlich. Anfangs war sie das nicht, doch mittlerweile, so der Wirtschaftswissenschaftler, könne man von den Kosten der deutschen Einheit als einem Nullsummenspiel reden. "Jetzt kann sich keiner mehr beklagen, dass er draufzahlen müsse. Das ist eine reine fiskalische Herumrechnerei, die wenig produktiv ist." Die weiter hinter dem Wachstum West zurückbleibende Wirtschaft in den Beitrittsländern bezeichnete Blum als »strukturell eine 70-Prozent-Ökonomie des Westens«. Wegen zu geringer Investitionen verbrauche sich der hiesige Kapitalstock sogar tendenziell.

Quelle: neues deutschland (ots)

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