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Seine erste Niederlage

Archivmeldung vom 18.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Als er da in München stand und sein Parteichef seine Nominierung zum neuen Wirtschaftsminister Deutschlands bekannt gab, da wirkte Karl-Theodor zu Guttenberg souverän, beinahe gelassen. So gibt er sich auch nach seiner USA-Reise zur Opel-Rettung. Doch die Wahrheit sieht anders aus.

Wie sehr Karl-Theodor zu Guttenberg wirklich daran glaubte, von Washington aus einen Durchbruch in Sachen Opel verkünden zu können, das weiß nur er selbst. Nach den Gesprächen mit GM-Chef Rick Wagoner und dem US-Finanzminister Timothy Geithner weiß aber nun auch der Rest Deutschlands: Viel mehr als ein paar Absichtserklärungen kam bei der Reise des deutschen Wirtschaftsministers in die USA nicht heraus. Die Einigkeit, dass Arbeitsplätze bei den Autobauern diesseits wie jenseits des Atlantiks erhalten werden sollen, die ist da. Wie das im Detail zu erreichen sein wird, das freilich muss er noch die Zukunft zeigen. Das weiß auch zu Guttenberg.

Und auch die deutschen Medien wissen das. Quer durch die deutsche Online-Welt wird heute Vormittag das Auf-der-Stelle-treten in Sachen Opel- und GM-Rettung beschworen. Manche drücken es verhaltener aus, manche mit ein wenig Spott. Hinter all dem steht aber die Einsicht: Die USA-Reise war zu Guttenbergs erste Niederlage.

Zeit Online schreibt: «Wirtschaftsminister zu Guttenberg spricht von ‹konkreten Ergebnissen› und einem ‹klaren Entgegenkommen› – doch in Wahrheit kann er keinen Durchbruch verbuchen.» Bei sueddeutsche.de steht: «Riesige Erwartungen, großes Risiko: Wirtschaftsminister Guttenberg bleibt nach den Gesprächen mit der Spitze des US-Autobauers General Motors in Washington seiner Devise treu: Der CSU-Star verbreitet wenig Konkretes, sondern vor allem gute Stimmung.» Und Welt Online stichelt: «Er schüttelte viele Hände, knüpfte neue Kontakte, doch am Ende seiner US-Reise steht Wirtschaftsminister zu Guttenberg ohne greifbares Ergebnis da.» Das sind nur drei Beispiele, die Liste ließe sich noch um einiges verlängern.

Es mutet schon wie Ironie an, dass zu Guttenberg ausgerechnet im englischen Sprachraum seine erste Pleite erlebt hat und im schwierigen Politikbetrieb angekommen ist. Gerade seine Sprachgewandtheit und sein weltmännisches Auftreten hatte CSU-Chef Horst Seehofer herausgehoben, als er zu Guttenberg der Öffentlichkeit vorstellte. Und der 37-Jährige zu Guttenberg hatte damals gesagt, er wolle das Amt mit der ihm «eigenen Leidenschaft» ausfüllen. Jetzt da die Opel-Rettung erst einmal vertagt ist, muss er beweisen, wie stark diese ist.

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