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Laumann: 2119 Corona-Fälle im Zusammenhang mit Ausbruch bei Tönnies

Archivmeldung vom 23.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Coronavirus (Symbolbild)
Coronavirus (Symbolbild)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stehen mehr als 2000 Corona-Infektionen im Zusammenhang mit dem Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück. Der CDU-Politiker sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2119 Fälle zu."

Bei weiteren 67 Fällen gelte ein Zusammenhang als möglich. "Von den sicher dem Ausbruch zuzuordnenden Fällen sind meiner Kenntnis nach insgesamt 41 Personen stationär versorgt worden. Verstorben ist bisher offenbar zum Glück niemand", sagte Laumann. Die Lage habe sich insbesondere im Kreis Gütersloh, Standort des Schlachthofs, beruhigt.

Unterdessen sieht der Minister einer möglichen juristischen Auseinandersetzung mit Schlachthofbetreiber Clemens Tönnies nach der behördlich angeordneten Schließung gelassen entgegen. "Ich vertrete die Auffassung, dass die Schließung rechtens war und auch kein Anspruch auf Lohnkostenerstattung besteht. Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat", so Laumann. Tönnies hatte zuvor erklärt, auf der Lohnkostenerstattung zu bestehen und diese möglicherweise auch juristisch durchsetzen zu wollen. Laumann sagte dazu: "Nein, das macht mich nicht nervös."

Der CDU-Politiker geht indes davon aus, dass das von der Bundesregierung angekündigte Verbot der Werkverträge in der Fleischindustrie auch so kommt. Laumann sagte: "Viele Politiker, auch in meiner Partei, die ja bislang durchaus kritisch waren, sagen: Jetzt reicht es." Zwar sei es nicht der Werkvertrag, der die Schlachthofbeschäftigten krank gemacht habe. "Aber ich will es so sagen: Die Frage der Wertschätzung und Gesundheit von Arbeitnehmern hängt eng mit Arbeitsschutz und Wohnkultur zusammen."

Laumann appellierte an die Schlachthofbetreiber: "Stellt die Leute fest ein, stellt euch der Verantwortung. Das ist im Übrigen auch ein Teil dessen, was wir soziale Marktwirtschaft nennen." Er beobachte allerdings mit Sorge, dass in der Fleischbranche bereits Tochterunternehmen gegründet würden, offenbar in Vorbereitung auf das anstehende Verbot. Laumann sagte, die Schlachtbetriebe "sollten jetzt nicht nur gucken, wo sie die nächste juristische Lücke finden, sondern was auch die Akzeptanz der Gesellschaft erfährt".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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