Linnemann will Arbeitsunwilligen Bürgergeld komplett streichen
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert die komplette Streichung des Bürgergeldes für Arbeitsunwillige. "Es wird ein Herbst, der sich gewaschen hat; der wird sehr klar werden", sagte Linnemann dem Nachrichtensender "Welt".
"Jemand, der partout nicht arbeiten will, der wiederholt Arbeit ablehnt -
da muss der Staat davon ausgehen, dass der gar nicht bedürftig ist. Und
deshalb müssen die Gelder komplett gestrichen werden. Und das ist der
Weg, den wir gehen."
Anders sei das auch gar nicht vermittelbar,
findet Linnemann: "So muss doch ein Sozialsystem sein, dass wenn jemand
arbeiten kann und, wie man so schön sagt, keine multiplen
Vermittlungshemmnisse hat, dass der auch arbeiten gehen muss." Es gebe
Millionen Menschen in Deutschland, die jeden Tag arbeiten gingen, die
Steuern zahlten. "Und die wollen doch, dass wir Politiker mit den
Steuern vernünftig umgehen." Und wer Sozialleistungen erhalte und
arbeiten könne, der könne einfach nicht erwarten, dass das Menschen
bezahlen, die jeden Tag arbeiten gehen. "So einfach ist das."
Auch
die Bundesagentur für Arbeit sei gefragt, die Vermittlungsanstrengungen
zu erhöhen und die Verwaltung zu straffen: "Wir schreiben in
Deutschland Verwaltung groß und wir haben mehr Mitarbeiter, die sich mit
Verwaltung beschäftigen, als Mitarbeiter, die Menschen in Arbeit
bringen", so Linnemann. "Es muss andersrum sein. Wir müssen Menschen in
Arbeit bringen - und genau das wollen wir jetzt machen."
Nach dem
Bürgergeld werde man sich auch andere Formen der Sozialsysteme und
deren Missbrauch ansehen, verspricht der CDU-Politiker. "Es gibt jetzt
eine Sozialstaatsreform, wo die unterschiedlichen Systeme beleuchtet
werden. Bis Ende des Jahres ist diese Kommission fertig, macht
Vorschläge und im nächsten Jahr werden wir die umsetzen. Und in diesem
Jahr werden wir alles umsetzen, was umzusetzen ist, beim Bürgergeld
direkt. Und das mit den Systemen folgt dann danach."
Fälle von
Mietbetrug mit Schrottimmobilien, Schwarzarbeit trotz Bürgergeld oder
das Abgreifen von Zuschüssen als Aufstocker mit bewusst gewählten
wenigen Arbeitsstunden müssten gestoppt werden. Auch das Überweisen von
Kindergeld ins Ausland soll aufhören, fordert Linnemann - 250 Euro
Kindergeld seien in Rumänien schon fast ein Monatsgehalt. Das alles sehe
auch Arbeitsministerin Bärbel Bas so, glaubt Linnemann. "Da hat sie
meine volle Unterstützung." Überhaupt mache Bas ihren Job "grundsätzlich
gut", so der CDU-Generalsekretär.
Quelle: dts Nachrichtenagentur