Schulze fordert Steuer für 250 "ultrareiche" Haushalte
Archivmeldung vom 19.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić 
        
        
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Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sieht ihr Ressort nach der Vorstellung des Haushaltsentwurfs herabgesetzt. Damit es gerechter zugehe, streitet sie für eine Milliardärssteuer. "Krisen und Zukunftsinvestitionen fordern den Staatshaushalt momentan enorm", sagte Schulze "Ippen-Media". "Es ist Zeit, dass sich die Ultrareichen, also die Milliardäre, stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen."
Schulze verwies auf die Debatte, die derzeit innerhalb der G20 geführt 
wird. "Eine Steuer von nur zwei Prozent des Milliardenvermögens würde in
 Deutschland und weltweit für mehr Gerechtigkeit und eine bessere 
Zukunft sorgen", erklärte die Sozialdemokratin. In ihrem Etat sind für 
das kommende Jahr derzeit 10,3 Milliarden Euro vorgesehen, rund eine 
Milliarde weniger als im laufenden Haushaltsjahr. Während der G20-Tagung
 in Rio de Janeiro kommende Woche (25. Juli) wird die auch global 
geforderte Milliardärssteuer nicht offiziell auf der Tagesordnung 
stehen. Schulze will aber am Rande den brasilianischen Finanzminister 
Fernando Haddad treffen, der das Thema maßgeblich vorantreibt.
Das
 Entwicklungsministerium zählt in Deutschland rund 250 Haushalte mit 
einem Vermögen von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Viele Menschen 
glaubten, Milliardäre würden in Deutschland bereits fair besteuert - 
"das ist aber nicht so", sagte Schulze. Eigentlich gelte in Deutschland 
der Grundsatz, dass finanziell stärkere Schultern mehr tragen als 
schwächere. Für sogenannte Ultrareiche werde dieses Prinzip aber durch 
Privilegien und Schlupflöcher ausgehebelt, kritisierte die 
Sozialdemokratin. Es sei "nicht fair", wenn ein Milliardär prozentual 
weniger Steuern zahlen müsse als eine Lehrerin oder eine 
Reinigungskraft. "Ausgerechnet für Milliardäre ist Deutschland ein 
Niedrigsteuerland."
Quelle: dts Nachrichtenagentur

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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