Rufe nach mehr Geld für Hitzeschutz im Gesundheitssektor
Archivmeldung vom 13.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKrankenhäuser, Pflegeverbände und Patientenschützer fordern höhere Investitionen für den Hitzeschutz im Gesundheitssektor. "Auch wegen der unzureichenden Finanzierungssituation verfügen die meisten Kliniken nicht über Klimaanlagen oder ähnlich wirksame Kühlsysteme", sagte die Vize-Chefin der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Henriette Neumeyer, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Das sei sowohl für die Patienten als auch für die Beschäftigten eine
Belastung. Konkret fordert die DKG ein mehrjähriges Investitionsprogramm
von 31 Milliarden Euro für den klimagerechten Umbau von Krankenhäusern.
Auch
Patientenschützer Eugen Brysch sieht Finanzierungslücken. Dem RND sagte
er: "Die verabschiedeten oder vorbereiteten Hitzeschutzpläne enden
dort, wo die Patientensicherheit Geld kostet." So seien von
Milliarden-Investitionen in den Haushalten des nächsten Jahres "nichts
zu finden". Hitzeschutz werde von Bund und Ländern nicht ernst genommen,
kritisierte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
Deshalb
fordert Brysch: "Die Bundesgesundheitsministerin und der
Bundesklimaminister sollten noch in diesem Jahr verbindliche
Investitionszusagen für die Nachrüstung medizinisch-pflegerischer
Einrichtungen abzugeben." Dieselbe Forderung gelte auch für die Länder.
Christine
Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, sieht den Hitzeschutz als
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dem RND sagte sie: "Wir müssen
handeln. Wenn wir weitermachen wie bisher, erleben wir die
Klimakatastrophe in vollem Ausmaß und parallel dazu eine
Gesundheitskatastrophe." Klimaschutz sei Gesundheitsschutz. Konkret
bedeute das mehr Mitspracherecht und Handlungsautonomie für
professionell Pflegende aufgrund ihres Know-hows und ihrer täglichen
Präsenz, mahnte Vogler. Dafür müssten die Kompetenzen der Pflege
verbindlich in Hitzeschutzplänen verankert werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur