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Magdeburger Bischof Noack fordert Christen auf, in die Politik zu gehen

Archivmeldung vom 05.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Magdeburger evangelische Bischof Axel Noack, der am Sonntag mit einem Festgottesdienst aus seinem Amt verabschiedet wird, hat Christen aufgefordert, sich aktiv in die Politik einzumischen. Dazu sei es auch notwendig, in Parteien zu gehen.

"Selbst Engagierte scheuen zurzeit diese Einmischung und meiden politische Parteien. Das ist schade, unser Land braucht aufrechte Christen, die aus ihrer Überzeugung heraus und mit Gottvertrauen Politik mitgestalten", sagte Noack der "Leipziger Volkszeitung". Er selbst könne sich ein politisches Engagement vorstellen. "Ich überlege, in eine Partei zu gehen. Die brauchen Leute, die etwas voranbringen, aber nichts für sich selbst erreichen wollen."

Trotz der aktuellen Krisenstimmung sieht Noack keinen Grund, in Lethargie zu verfallen. Zwar würden viele die Auswirkungen erst noch zu spüren  bekommen. "Doch Jammern hilft nicht. Die Stimmung über die Lage ist doch viel schlechter als die eigentliche Lage." Der scheidende Bischof hofft auf ein neues Wir-Gefühl. "Diese Alles-egal-Haltung ist eine Resignation, die sich unter dem Deckmantel der Toleranz versteckt." Auch hier seien Christen gefordert. "In der Wirtschaftskrise resignieren viele und fühlen sich machtlos. Nach dem Motto: Habgier ist zwar schädlich, aber straffrei." Das könne so nicht stehen bleiben. Es brauche eine auf Überzeugungen ruhende Haltung. "Und hier hilft der Glauben: Wer weiß, dass Gott für ihn sorgt, der hat auch Kraft und Fähigkeiten, sich für das Gemeinwohl einzusetzen."

Noack vermisst 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution die Aufbruchsenergie von 1989. "Leider ist diese Energie einer Müdigkeit gewichen, weil viele Engagierte von damals weggegangen sind." Das sei der eigentliche, große Verlust für Ostdeutschland. "Von vielen DDR-Schädigungen haben wir uns erholt, Straßen, Häuser, Telefonleitungen sind gemacht. Aber vom Weggang der Menschen haben wir uns nicht erholt."

Im Rückblick auf  seine fast 12-jährige Bischofsamtszeit überwiegen für Noack die positiven Momente. "Großen Streit hatte ich nicht zu bewältigen, da hatten es meine vier Vorgänger im Bischofsamt schwieriger." Allerdings habe er im Fusionsprozess zur Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) auch Rückschläge verarbeiten müssen. "Es gab Durchhänger. Besonders als wir im ersten Anlauf zur Kirchenfusion die Mehrheit in der Synode knapp verpasst haben. Da verliert man schon mal die Lust. Doch letztlich stimmen nun die Rahmenbedingungen in der EKM, die neue Bischöfin wird gut darauf aufbauen können." Die neue EKM-Bischöfin Ilse Junkermann habe nun die große Chance, "fröhlich und mutig an die neue Aufgabe zu gehen. Sie wird ihre eigene Linie finden, ohne einen ihrer Vorgänger zu kopieren", so Noack.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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