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Zukunft des Afghanistan-Einsatzes ist unsicher

Archivmeldung vom 07.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Deutschland plant weitere 1.000 Soldaten nach Afghanistan zu entsenden. US General McKiernan äußerte sich nun, es seien 15.000 Mann nötig. Diese müssten ohne Einschränkungen überall hin verlegt werden können. 8.000 Mann hat ihm US-Präsident George Bush zugesagt.

Egal, wohin US-General David McKiernan in Afghanistan zurzeit blickt: Er sieht keinen Hoffnungsschimmer.  Ob in der nordafghanischen Stadt Kundus, wo Taliban-Kämpfer immer wieder Anschläge auf Bundeswehr-Soldaten verüben; ob im Süden, wo rund 8000 britische Soldaten stationiert sind. Oder im Osten, wo die Amerikaner mittlerweile höhere Verluste als im Irak erleiden: Die Taliban sind überall auf dem Vormarsch. "Wir registrieren eine massive Zunahme der Gewalt vor allem im Osten, wo wir Amerikaner stationiert sind", stellt McKiernan fest. Für ihn gibt es nur eine Lösung des Taliban-Problems: Es müssen 15.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan verlegt werden. Und zwar Soldaten, die ohne jede Einschränkung überall eingesetzt werden können. "Diese zusätzlichen Truppen müssen so schnell wie möglich nach Afghanistan", fordert der General. 

Doch McKiernan weiß: Er wird diese Truppen nicht bekommen. 8000 Soldaten hat ihm US-Präsident George W. Bush versprochen. Und dabei bleibt es. McKiernans britischer Befehlshaber-Kollege Carleton-Smith hat bereits am Wochenende die Öffentlichkeit vor überzogenen Erwartungen gewarnt und prophezeit, die ISAF-Soldaten könnten diesen Krieg nicht gewinnen. Und auch US-Befehlshaber McKiernan gibt zu: Die Situation in Afghanistan könne sich durchaus noch verschlechtern. Bevor sie sich vielleicht zum Guten wende.

>Eine Aufstockung der Truppen reicht nicht aus, um Afghanistan und die Taliban-Hochburgen im angrenzenden Pakistan zu befrieden - das ist auch US-General McKiernan klar. Verzweifelt holt die Bush-Regierung am Ende ihrer Amtszeit den Rat unabhängiger Afghanistan-Experten ein, um neue Strategien zu entwickeln. Zum Beispiel von Seth Jones, Afghanistan-Experte der Rand Corporation. "Überall, wo bestimmte Stämme das Sagen haben - wie zum Beispiel im Süden - muss man auf lokaler Ebene mit deren Milizen  zusammenarbeiten, um für ein Minimum an Sicherheit zu sorgen", so der Experte. 

Auf Dauer führe kein Weg an Gesprächen mit den Taliban vorbei, deutete der engste Verbündete der Amerikaner in Afghanistan, der britische Brigadier Carleton-Smith an. Nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN haben Vertreter der afghanischen Regierung  bereits im September in Mekka mit ranghohen Vertretern der Taliban über eine mögliche Beilegung des blutigen Konflikts gesprochen.

Nach Informationen von CNN-Korrespondent Nic Robertson sind die radikal-islamischen Taliban angeblich  bereit, ihre Verbindungen zur Terrororganisation Al Kaida zu lösen, Sie wollten sich zudem weiterhin in Saudi-Arabien mit der afghanischen Regierung zu Verhandlungen treffen.

Die Taliban hätten erkannt, dass sie zwar stark genug seien, um die von der Nato kommandierten Truppen unter Beschuss zu nehmen - aber zu schwach, um die Macht in Afghanistan mit Gewalt zurückzuerobern, berichtete CNN. Die Regierung von Präsident Bush mochte sich zu den Berichten nicht äußern. Sie geht davon aus, dass der Krieg in Afghanistan noch lange dauern wird. Und dass er wegen des zurückhaltenden Engagements der Nato-Partner ein amerikanischer Krieg bleibt.

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