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Alfred Grosser zu Chemnitz: Die Zivilgesellschaft muss lauter werden

Archivmeldung vom 31.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alfred Grosser / Bild: Holger Noß, de.wikipedia.org
Alfred Grosser / Bild: Holger Noß, de.wikipedia.org

Der deutsch-französische Publizist und Politikwissenschaftler Alfred Grosser sorgt sich um die Demokratie in Deutschland. Der 93-Jährige sagte der "Heilbronner Stimme" zu den Ereignissen von Chemnitz und dem Aufmarsch von Rechtsextremen: "Die Auswüchse von Chemnitz sind eine Katastrophe. Die Ausländerfeindlichkeit, die sich hier ausdrückt, ist beängstigend.

Das man in diesem Ausmaße Leute angreift, nur weil sie Ausländer sind, ist eine neue, schreckliche Entwicklung." Er fügte hinzu: "Besonders schlimm ist: Viele Menschen sagen, sie seien gegen die Nazis, aber sie defilieren mit ihnen." Grosser hofft auf mehr Widerstand gegen Rechts: "Die Zivilgesellschaft muss lauter werden gegen Rechts. Ich würde mir ein sehr deutliches Widersprechen wünschen, um zu zeigen, dass man da nicht mitmacht. Bislang höre ich aber viel zu wenig. Außerdem sollten sich alle demokratischen Politiker deutlich von solchen Hetzjagden distanzieren. Aber das haben bislang noch nicht alle getan."

Der Soziologe glaubt, dass viele Menschen heute sogar Angst hätten, für ihre "Fremdenfreundlichkeit kritisiert zu werden". Grosser: "Das erinnert mich aber an frühere Zeiten. Man ist dagegen, aber man schweigt und macht damit mit. Das ist echtes Mitläufertum."

Grosser betonte: "Wenn wir unsere Grundwerte missachten, dann ist die Demokratie in Gefahr." Und weiter: "Die in der französischen Revolution erkämpften Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit müssen bewahrt werden." Er begrüße den Aufruf des EKD-Ratspräsidenten Heinrich Bedford-Strohm, der die Deutschen zu mehr Zivilcourage aufgefordert hat.

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)

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