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Wahltrend: Union verliert, AfD erstmals zweistellig

Archivmeldung vom 20.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Flüchtlingskrise, internationaler Terrorismus und Sicherheitsfragen haben das Vertrauen in die staatstragenden Parteien der Großen Koalition sinken lassen: 40 Prozent der Wähler, die bei der Bundestagswahl 2013 noch für die Union gestimmt hatten, würden sich heute nicht mehr für sie entscheiden - von den SPD-Wählern sind es sogar 45 Prozent, die ihrer Partei den Rücken gekehrt haben.

Im stern-RTL-Wahltrend käme die Union aus CDU und CSU auf nur noch 37 Prozent, und die SPD verharrt bei mageren 23 Prozent. Die Grünen liegen nach wie vor bei 10 Prozent, die Linke büßt einen Prozentpunkt ein auf nun 9 Prozent. Die FDP behauptet weiterhin ihre 5 Prozent, und die AfD klettert um einen Prozentpunkt auf 10 Prozent und damit erstmals auf einen zweistelligen Wert Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 36 Prozent, ein weiterer Punkt mehr als in der Woche davor.

Wegen der aktuellen Ereignisse und der intensiven Diskussion darüber geht auch der Anteil derjenigen zurück, die sich für Angela Merkel entscheiden würden, wenn die Spitze des Kanzleramts direkt gewählt werden könnte. Denn Merkels Wert bei der Kanzlerpräferenz rutscht im Vergleich zur Vorwoche gleich um vier Prozentpunkte auf jetzt 44 Prozent ab. Dabei ist Merkels Rückhalt bei den Anhängern der CDU mit 85 Prozent noch recht groß. Von den CSU-Anhängern würden jedoch nur noch etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) für Merkel stimmen. Sigmar Gabriels Wert ist dagegen von 15 auf 16 Prozent gestiegen - er liegt damit aber immer noch 28 Prozentpunkte hinter Merkel.

Auch bei der politischen Kompetenz - welche Partei also mit den Problemen am besten fertig wird, verliert die Union - und zwar gleich sechs Prozentpunkte. Nur noch 23 Prozent aller Bundesbürger trauen diese Kompetenz CDU/CSU zu, während die SPD hier auf 8 Prozent kommt.

"Viele Bürger machen sich nach der Kölner Silvesternacht und dem Anschlag auf deutsche Urlauber in Istanbul nicht nur über die Flüchtlingskrise, sondern auch über die Bekämpfung des Terrors und der Kriminalität Gedanken", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. "Die oft als zu hektisch und hilflos empfundenen Reaktionen der Politiker verunsichern die Menschen zusätzlich und lassen das Vertrauen in sie weiter sinken." 60 Prozent trauten keiner Partei mehr zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden, und knapp 23 Millionen von den 62 Millionen Wahlberechtigten würden derzeit gar nicht wählen - fast sechsmal mehr als die vier Millionen, die der rechten AfD ihre Stimme geben würden.

In einer weiteren Forsa-Umfrage für den stern befürwortet eine Mehrheit von 55 Prozent der Bundesbürger eine Grenzschließung, um den Flüchtlingszustrom einzudämmen. Deutlich häufiger als die übrigen Befragten fänden es die Anhänger der AfD (94 Prozent) richtig, wenn es wie früher entlang der gesamten deutschen Staatsgrenze wieder umfassende Grenzkontrollen gäbe. 40 Prozent halten eine Grenzschließung für falsch - darunter insbesondere die Anhänger der Grünen (78 Prozent) und der Linken (68 Prozent).

Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 11. bis 15. Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Datenbasis Grenzschließung: Das Forsa-Institut befragte am 15. Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. An 100 Prozent fehlende Angaben: weiß nicht. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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