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SPD will Krankenhäusern in sozialen Brennpunkten mehr Geld geben

Archivmeldung vom 24.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dr. Karl Lauterbach Bild: bundestag.de
Dr. Karl Lauterbach Bild: bundestag.de

Die SPD will bei einer Reform der Krankenhausfinanzierung vor allem Kliniken besserstellen, die sich aufgrund ihres Standortes nicht auf bestimmte Behandlungen spezialisieren können und sehr unterschiedliche Patienten behandeln müssen. Das kündigte Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" an.

Man müsse das Vergütungssystem für Kliniken überarbeiten, "um Krankenhäuser in ländlichen Gebieten oder sozialen Brennpunkten zu stützen", erklärte Lauterbach. Grundsätzlich sei mittlerweile "zu viel Markt im System", so der Gesundheitsexperte. "Ärzte und Krankenhäuser haben schon so viel Vertrauen eingebüßt, dass die Behandlungsergebnisse darunter leiden."

Lauterbach bestritt, dass der Anstieg der Operationen in deutschen Krankenhäusern, den vor kurzem die OECD kritisiert hatte, mit dem bestehenden Abrechnungssystem der Fallpauschalen zu erklären sei. "Die Fallpauschalen sind nicht der Grund der Probleme", so Lauterbach. "Das sieht man schon daran, dass es sie auch in anderen Ländern gibt, ohne dass die OP-Zahlen explodieren."

Demgegenüber kritisierte der Schweizer Ökonom und Glücksforscher Mathias Binswanger im Gespräch mit der Zeit das Abrechnungssystem. Es sei entscheidend für den Anstieg von Operationen. "Das gesamte Gesundheitswesen wird zunehmend nach ökonomischen Kriterien gesteuert, auch die Krankenhäuser. Darin liegt das Problem. Die Patienten sind zu einer Art Portfolio geworden."

Früher sei das Hauptziel eines Krankenhauses gewesen, kranke Menschen wieder gesund zu machen. Dass die Kosten dabei nicht aus dem Ruder liefen, sei eine Nebenbedingung gewesen. "Heute steht die Nebensache im Vordergrund", monierte Binswanger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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