Juso-Chef beklagt fehlende gemeinsame Vision der SPD
Archivmeldung vom 03.04.2025
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Juso-Chef Philipp Türmer fordert eine inhaltliche Neuaufstellung der SPD und wirft dabei der Parteispitze Sprachlosigkeit vor. "Was uns fehlt, ist eine gemeinsame Vision", sagte Türmer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Zurzeit werden wir als Status-Quo-Partei wahrgenommen. Wir könnten mitmachen bei 'Deutschland sucht den Superverwalter'. Aber das reicht nicht."
In ihrem angestammten Milieu der Arbeiter- und Arbeitnehmerschaft werden
die SPD nicht mehr als Interessenvertretung wahrgenommen. "Wir haben
Themen wie Mieten und Jobsicherheit nicht ausreichend adressiert." Zudem
sei die Partei zu sehr als Teil der sogenannten Berliner Blase
wahrgenommen worden.
Auch das Bemühen der SPD-Vorsitzenden Lars
Klingbeil und Saskia Esken um Einigkeit der zuvor über Jahre
zerstrittenen Partei sei nicht ausreichend. "Einigkeit ist eine tolle
Sache, aber nur, wenn davor auch eine Einigung stattgefunden hat. Wenn
Einigkeit sich in der Außendarstellung erschöpft und eigentlich
Sprachlosigkeit verdeckt, wirkt man lethargisch", sagte Türmer. "Die SPD
sollte aber für Schwung stehen. Und das kann sie auch." Nötig sei eine
programmatische Neuorientierung, die durch die Neuaufstellung der
Führungsriege der Partei untermauert werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur