Streeck offen für mehr Selbstbeteiligung bei Arzt-Besuchen
Der CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck hat mehr Prävention und Selbstbeteiligung von Patienten eingefordert, um die Kosten im Gesundheitssystem zu senken. "Während Menschen in Dänemark im Schnitt viermal und in Frankreich fünfmal pro Jahr zum Arzt gehen, suchen Deutsche im Durchschnitt zehnmal pro Jahr eine Praxis auf. Das ist zu viel, oft unnötig - und es belastet das System enorm", sagte Streeck der "Rheinischen Post".
Hier könne eine "moderate, sozialverträgliche Selbstbeteiligung" helfen,
"Bagatellbesuche" zu reduzieren, so Streeck. "Eine kluge
Selbstbeteiligung kann sogar einen positiven Anreiz setzen: für
Prävention, für gesunde Lebensführung, für Eigenverantwortung. Denn wir
reden in Deutschland noch immer viel zu oft über die Kosten von
Behandlungen - und viel zu selten über den Wert der Krankheiten, die wir
gar nicht erst entstehen lassen", sagte der CDU-Politiker.
"Prävention
und Gesundheitskompetenz sind die stärksten ökonomischen
Entlastungsfaktoren, die wir haben. Je früher wir uns um unsere
Gesundheit kümmern, desto verlässlicher kann das System für die da sein,
die wirklich Hilfe brauchen - chronisch Kranke, Schwerkranke, Menschen
in Not", mahnte er. "Wir müssen uns von einer unsolidarischen
Vollkasko-Mentalität verabschieden", sagte Streeck. Gesundheit sei
"keine All-inclusive-Dienstleistung des Staates".
Zudem forderte
der CDU-Politiker eine gesetzliche Maßnahme, um Medikamente günstiger zu
machen. "Kurzfristig kann zum Beispiel ein Vorschaltgesetz helfen, das
bei extrem teuren Medikamenten verbindliche Preisnachlässe durchsetzt",
sagte Streeck.
Quelle: dts Nachrichtenagentur