SPD-Politiker Stegner fordert rasches AfD-Verbotsverfahren
Der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner drängt auf ein zeitnahes juristisches Vorgehen gegen die AfD. "Wir müssen bei der Einleitung eines AfD-Verbotsverfahrens jetzt Tempo machen", sagte Stegner dem "Spiegel".
Zuvor hatte sich Stegners Parteikollegin, Bundesjustizministerin
Stefanie Hubig, skeptisch über die Erfolgsaussichten eines solchen
Verfahrens gezeigt. Sie halte das Gutachten des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, das die AfD als "erwiesen rechtsextremistische
Bestrebung" eingestuft hatte, nicht für ausreichend, um die Partei durch
das Bundesverfassungsgericht verbieten zu lassen. "Die Hürden sind zu
Recht höher", so Hubig.
Stegner sieht das anders: "Das Gutachten
des Verfassungsschutzes zeigt auf, dass die AfD seit Jahren in der
Breite demokratiefeindlich agiert. Für die Verfassungsfeindlichkeit der
Partei gibt es bereits jetzt etliche Anhaltspunkte", so der Abgeordnete
aus Schleswig-Holstein. "Wenn wir jetzt keinen Versuch unternehmen,
diese Partei mit den Mitteln des Grundgesetzes zu stoppen, werden wir
uns in Zukunft womöglich fragen müssen, warum wir damals nicht alle
Möglichkeiten ausgeschöpft haben", sagte Stegner.
Bedenken, wie
sie zuletzt etwa Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) geäußert
hatte, ein Verbotsverfahren sei "Wasser auf die Mühlen der AfD", teilt
Stegner nicht. "Der Schaden, der durch ein Verfahren entsteht, ist
niemals größer als der, den die AfD und ihre Vertreter schon jetzt an
der Demokratie anrichten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur