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Friedman für Pflichtbesuche aller Schüler in KZ-Gedenkstätten

Archivmeldung vom 27.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Michel Friedman (2018)
Michel Friedman (2018)

Foto: Martin Kraft
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der jüdische Publizist Michel Friedman hat sich dafür ausgesprochen, den Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers zur Unterrichtspflicht für jeden Schüler zu machen. In der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen" verwies Friedman am Montag darauf, dass "30 Prozent der Schüler nicht wissen, was Auschwitz ist".

Er verstehe nicht, warum ausgerechnet in dieser Frage damit argumentiert werde, man solle Schüler nicht zwingen, Freiwilligkeit sei besser. Denn: "Schule besteht aus Pflichtmodulen". Angesichts der deutlich verschlechterten Sicherheitslage sei es verständlich, dass Juden sich fragten: "Kann oder will ich hier leben?" Wenn Außenminister Heiko Maas jetzt vor einem massenhaften Wegzug von Juden warne, dann warne er "sich im Grunde selbst".

Er und die ganze Politik hätten offenkundig in der Vergangenheit nicht genug dagegen unternommen. Denn: "Diese Diskussion ist in den jüdischen Gemeinden vorhanden. Einige sind übrigens schon gegangen, aber sehr viele sprechen darüber. Sie fühlen sich in diesem Land nicht mehr wohl und nicht mehr sicher." Friedman, dessen Familie zum großen Teil in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, beklagte eine zunehmende "Enthemmung, eine Salonfähigkeit von Judenhass" in Deutschland. Das sei ein "strukturelles Problem" und "Demokratie zersetzend".

Friedman: Antisemitismus bei AfD "konzentriert"

Die Redner zum Gedenktag an die Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren sollten das "Wehret den Anfängen" nicht in den Mund nehmen. Wer in Sonntagsreden sage, er wolle keinen Judenhass, müsse "von montags bis samstags glaubwürdig dagegen etwas tun". Dies geschehe aber zu wenig: "Der Anspruch des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar, wird von Millionen Antisemiten nicht mehr respektiert", so Friedman.

Der jüdische Publizist Michel Friedman hat zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz die AfD scharf kritisiert. "Es gibt auch Antisemiten unter den Wähler anderer Parteien, aber bei der AfD ist das konzentriert", sagte Friedman am Montag in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Friedman bezeichnete es als beunruhigend, dass mit der AfD erstmals eine Partei im Bundestag vertreten sei, "die den Hass repräsentiert" und deren Vorsitzender Alexander Gauland die Schoah als "Vogelschiss" bezeichnet habe. Ebenfalls in der "Bild"-Sendung sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), es sei deutlich zu sehen, dass viele Äußerungen von Spitzenpolitikern der AfD dem Antisemitismus das Feld bereiteten. Er merkte an, dass der thüringische AfD-Politiker Björn Höcke das Denkmal für die ermordeten europäischen Juden in Berlin als "Mahnmal der Schande" bezeichnet habe. "Das öffnet intellektuell den Boden für andere, die darauf weitermachen", so Weil.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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