Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik EKD-Vorsitzender Schneider sieht Demokratie ohne Kirche gefährdet

EKD-Vorsitzender Schneider sieht Demokratie ohne Kirche gefährdet

Archivmeldung vom 18.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Nikolaus Schneider Bild: Joyborg at de.wikipedia
Nikolaus Schneider Bild: Joyborg at de.wikipedia

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sieht die Demokratie ohne Kirche gefährdet und spricht sich für eine politisch aktive Kirche aus: "Gottes Weisungen beziehen sich auch auf Gerechtigkeit und Frieden im mitmenschlichen Zusammenleben, nicht allein auf den inneren Frieden und das Seelenheil des Einzelnen", so Schneider in der Wochenzeitung "Die Zeit". "Deshalb engagiert sich unsere Kirche auch politisch, dazu drängt das Evangelium."

Er selbst sei aber nicht zum Politiker geeignet, sagte Schneider: "Ich suche den Kompromiss und will andere nicht besiegen. Mich interessiert vielmehr der Weg, auf dem es gemeinsam weitergeht. Politik muss da zugespitzter sein. Härter."

In der aktuellen Diskussion zur Homo-Ehe plädiert Schneider für Toleranz. Die Bibel hindere "uns nicht, gleichgeschlechtlich liebende Menschen anzuerkennen". Trotzdem verteidigte er die zurückhaltende Reaktion der Bundeskanzlerin beim Thema Homosexualität: "Wir reden über das Intimste. Öffentlich über Homosexualität zu sprechen ist kompliziert", so Schneider. Die Kirche könne bei diesem Thema neue Standards der Toleranz setzen und "etwas Zukunftsweisendes sagen, auch wenn sie als Institution verkrustet ist".

Schneider ruft die Kirchenbasis zudem zu Selbstbewusstsein auf: "Die Aufbrüche innerhalb der Kirche wurden ja oft erst durch eine neue Sicht der Bibel möglich." So komme die Zukunftskraft der Kirche "nicht aus ihrer weltlichen Organisation, sondern von Gott". Kirche könne Avantgarde sein, weil sie "vom Geist Gottes geführt wird. Sein Wort durch die Zeiten zu tragen ist ihre Aufgabe."

Schneider betont beim Thema Familienpolitik die Unterschiede zwischen Protestanten und Katholiken. "Bei uns Protestanten legt niemand mit dogmatischer Autorität fest, was ethisch wahr ist und geglaubt werden muss."

Schneider spricht sich außerdem gegen das Blasphemiegesetz aus: "Das große Problem ist nicht die Verspottung Gottes, sondern die religiös motivierte Aufstachelung zur Gewalt." Der Staat müsse gegen Hassprediger vorgehen: "Ich möchte keinesfalls, dass einzelne Prediger, welchen Glaubens auch immer, hier ungestraft zum Mord an Andersgläubigen aufrufen dürfen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte holzen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige