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Thüringens Ministerpräsident: Heimat kein Begriff für Ministerium

Archivmeldung vom 10.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Heimatministerium (Symbolbild)
Heimatministerium (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert, dass das Bundesinnenministerium künftig auch "Heimatministerium" sein soll. "Heimat ist kein Begriff für ein Ministerium", sagte er dem Nachrichtenportal t-online.de: "Es gibt keine Einheitsheimat. Falls die CSU meint, sie könne uns eine Einheitsheimat verordnen, dann geht es in die Grütze." Sollte es aber um regionalisierte Politik gehen, "dann wäre ich sogar einverstanden".

Es sei falsch, Heimat zu politisieren, sagt Ramelow, der als einziger Politiker der Linken ein Bundesland regiert. Es sei aber auch falsch, den Begriff zu verdammen. "Heimat ist für sich genommen nicht rechtsextrem." Auf die Politisierung "mit Denkverboten zu reagieren, halte ich aber für gefährlich. Damit würden wir uns nur aus Diskussionen herausziehen". Die Hartz-Reformen hätten zu sozialen Friktionen geführt. "Dazu kommt eine ostdeutsche Identität, die im Transformationsprozess gleich dreimal geknickt wurde. Das lädt sich alles auf", sagte Ramelow, es werde mit einem imaginären politisierten Heimatbegriff gefüllt. Dann drohe die Politik, die Menschen zu verlieren, die ein Bedürfnis nach Sicherheit hätten. "Damit gibt man einen Teil der Akteure auf, die ich für erreichbar halte", sagte Ramelow.

Wenn dieses Bedürfnis nicht befriedigt werde, "dann wird Heimat politisiert, dann heißt es erst `Deutschland first`, dann `Deutsche first` und irgendwann heißt es `Blut und Boden zuerst`." Statt zu verurteilen und Heimatsehnsucht für irrational zu erklären, müsse Politik gelassen reagieren und auf die Vielfalt der Traditionen hinweisen. Als Maßnahme schlug Ramelow vor, Politik müsse "unsere Heimatvereine fördern und die Trachtenarbeit pflegen." Er selbst empfinde Heimat, so gehe es vielen Menschen. Dieses Gefühl sei "einfach da, die trage ich in mir, und die lasse ich mir von keinem Nazi wegnehmen. Auch das Wort `Heimat` lasse ich mir nicht nehmen. Da bin ich stur."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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