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Wahlkampf im Netz: Westerwelle fordert zum Gruscheln auf

Archivmeldung vom 05.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Europawahl, Landtags- und Kommunalwahlen und nicht zuletzt die Bundestagswahl stehen in diesem Jahr an. Wie präsentieren sich die Parteien im Internet? Dazu ließen sich auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland am Montag in Leipzig die Wahlkampfexperten der Parteien in die Karten schauen.

"Das Internet ist in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug zu bewerten", eröffnete Andreas Schulze, Wahlkämpfer für Bündnis 90/Die Grünen. Beispielsweise verkürze das Internet den organisatorischen Rückstand der kleinen Parteien zu den großen Parteien. Oder es ermögliche, mit nur wenigen Schritten extrem schnell viele Leute zu erreichen. Charly Lehnert, aktuell im Saarland in Diensten von Oskar Lafontaine und der Linkspartei, meinte jedoch, 'Quatschbuden' aufzumachen, habe keinen Sinn. "Wenn die politischen Inhalte keine Rolle mehr spielen, bin ich dagegen". Sehr wichtig sei, dass Politiker den Menschen bei Auftritten persönlich ins Gesicht schauten. "Das Menschliche geht vor das Virtuelle."

Funktioniert der Obama-Effekt in Deutschland?

Für CDU-Wahlkämpfer Harald Walter ist klar: "Auf Deutschland ist die Obama-Kampagne nur beschränkt kopierbar." Das politische System und die politische Kultur seien in Deutschland ganz anders. Was man jedoch gelernt habe, ist, dass Social Communitys eine Stärke seien. Thomas Bosch von der SPD erklärte: "Obama hat ja den Onlinewahlkampf gemacht, um draußen eine Stimmung zu erzeugen." Das gleiche machten auch die Sozialdemokraten - allerdings in einer abgeschwächten Form. Beispielsweise würden Internet-Plattformen wie facebook oder Twitter genutzt. Auch die FDP macht das, wie Thomas Scheffler sagte: "Westerwelle ist bei StudiVZ und fordert zum Gruscheln auf." Außerdem hätten die Liberalen sehr früh auf eigene Communitys gesetzt. Dort könnten sich die Menschen untereinander austauschen oder auch in Gruppen zusammenschließen.

Wie erreicht man den Wähler am besten?

"Es muss zielgenau sein", so Grünen-Mann Schulze. Es mache keinen Sinn, die Leute mit Mails zu überfluten - mit Themen, die sie nicht haben wollten. Dem stimmte auch Harald Walter von der CDU zu: "Natürlich ist dieser Weg der zielgruppengerechten Informationsvermittlung der richtige." Und was das bedeutet, erklärte FDP-Wahlkämpfer Scheffler: Der User werde gefragt, für welches konkrete Thema er sich interessiere. Anschließend bekomme er Informationen genau zu seinen Lieblingsthemen. "Ein Zumüllen ist nicht wirklich zielführend für die Mobilisierung der Leute."

Und wer gewinnt nun die Wahl?

Alt-Wahlkämpfer Charly Lehnert wusste darauf nur eine Antwort: "Wahlkämpfe gewinnt man, indem man eine Stimmung erzeugt und man einen charismatischen Spitzenkandidaten hat." Und für Thomas Bosch von der SPD war klar: "Du wirst die Wahlen nicht durch das Internet gewinnen, aber du kannst sie dort verlieren."

Quelle: Medientreffpunkt Mitteldeutschland

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