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Lehrerchef: Sanierungsprogramm für Schulen hat oberste Priorität

Archivmeldung vom 25.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schule in der BRD: 13 Jahre quälen und nichts können. Tekos / Schettinin Schulen: In 2 Jahren Schulzeit zum Abitur mit Spaß dabei.
Schule in der BRD: 13 Jahre quälen und nichts können. Tekos / Schettinin Schulen: In 2 Jahren Schulzeit zum Abitur mit Spaß dabei.

Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sieht ein großes Sanierungsprogramm für Schulen als Priorität für die Zeit nach der Wahl. "Erst die Sanierung schafft die Voraussetzungen, dass digitaler Unterricht überhaupt möglich ist.

Zentral ist, dass mit dem Ausbau der digitalen Infrastruktur endlich eine Lösung für die professionelle Wartung dieser IT-Systeme gefunden wird", sagte Meidinger der "Welt" (Samstagsausgabe). Dabei dürfe das Geld nicht mehr wie bisher nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden, sondern nach Bedürftigkeit. "In den Stadtstaaten ist der Zustand der Schulen besonders erbärmlich. Ein solcher neuer Pragmatismus jenseits der Länder-Egoismen wäre der beste Beitrag, kurzfristig die Bildungschancen in den Problemländern zu verbessern."

Die Pläne von Union und SPD, nach der Wahl einen Rechtsanspruch auf Betreuung von Grundschulkindern einzuführen, hält Meidinger für realitätsfern. "Es ist unrealistisch, die Betreuung den Grundschullehrkräften aufzubürden. Schon jetzt fehlen überall Grundschullehrer", sagte Meidinger der "Welt". Die Parteien seien sich überhaupt nicht bewusst, was sie mit dem neuen Rechtsanspruch versprechen. "Das ganze Vorhaben ist überhaupt nicht zu vergleichen mit der Betreuung von Kita-Kindern im Alter von zwei oder drei Jahren. Ein Sechsjähriger in der ersten Klasse braucht eine andere Art Betreuung als ein Zehnjähriger in der vierten oder gar ein Frühpubertierender in der sechsten Klasse."

Wer fordere, Kinder sollten in der Schule Hausaufgaben machen, verkenne völlig, dass in diesem Alter laut Schulgesetzen maximal eine Stunde Hausaufgaben gemacht werden sollten. Mit Bildung hätten die Pläne der beiden Parteien nichts zu tun. "Das ist ein Etikettenschwindel. Die Grundschulkinder können ja nun nicht einfach durch zusätzlichen Nachmittagsunterricht belastet werden. Es wird also vor allem um Freizeit- und Hausaufgabenbetreuung gehen."

Die Forderung danach komme aus der Wirtschaft, die die Eltern im Betrieb sehen wollten. "Das soll man bitte auch ehrlich sagen. Wir Pädagogen fordern eine solche Betreuung nicht." Andere Baustellen seien weit wichtiger. "Wir haben massiven Unterrichtsausfall von etwa einer Million Schulstunden jede Woche, Lehrermangel in ganz vielen Fächern und Schularten, zu große Klassen, Probleme bei der Integration von Flüchtlingskindern und der Inklusion, steigende Schülerzahlen in den Ballungsräumen, Sanierungsstau", sagte der Lehrerchef.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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