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Klöckner: Fleisch darf weder "Luxusgut" noch "Ramschware" sein

Archivmeldung vom 20.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Julia Klöckner (2017)
Julia Klöckner (2017)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ist nicht der Ansicht, dass Fleisch in Deutschland durch das geplante Gesetz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie teurer wird. "Nicht unbedingt, wenn Sub-Sub-Sub-Unternehmer nicht mehr mitverdienen", sagte Klöckner der "Bild".

Bislang sei es so, dass es "Zwischenagenturen und Händler gibt, von denen jeder seinen Teil verdient". Fleisch dürfe weder "Luxusgut" noch "Ramschware" sein. "Ich finde es unanständig, wenn man versucht, mit Dumpingpreisen für Fleisch Menschen in den Supermarkt zu locken", so die CDU-Politikerin weiter. Fleisch und Lebensmittel überhaupt dürften "keine Ramschware sein", weil dann auch die Wertschätzung sinke. "Weit entfernt" sei man in Deutschland davon, dass Fleisch zum Luxusgut werde.

"Wir geben in Deutschland für Nahrungsmittel nicht einmal zehn Prozent unseres Haushaltseinkommens aus. Aber Handys lassen wir uns einiges kosten", sagte Klöckner. Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hält den Beschluss des Bundeskabinetts für unzureichend: "Wenn man nur die Fleischwirtschaft anguckt, dann wird es nur ein Schuss sein, der leider nicht dazu führt, dass es insgesamt besser wird. Nur wenn man die gesamte Kette vom Landwirt bis zur Ladentheke anguckt, dann können wir ein vernünftiges System mit Umweltstandards, Tierschutzstandards und vor allem Sozialstandards etablieren", sagte sie der "Bild".

Ebenso empörend wie Klöckner findet Heinen-Esser, "wenn Discounter mit 3,89 Euro für 800 Gramm Bratwurst werben. Dafür kann überhaupt in Deutschland nicht produziert werden." Für ein Verbot von Fleischwerbung über den Preis sprach sich der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Georg Nüßlein (CSU), aus: "Ich glaube, dass dies Billig-Billig-Billig, das im Handel praktiziert wird, die Wurzel des ganzen Übels ist. Es ist unethisch, Fleisch über den Preis zu bewerben." Als Beispiel nannte er 4,44 Euro für ein Kilo Schweinenacken. Fleisch solle künftig positiv über die Qualität und nicht über den Preis beworben werden. Sonst komme man "aus der Preisspirale nicht heraus" und werde an den Zuständen in den Schlachthöfen nichts ändern. Für Fleisch müssten Tiere sterben, da dürfe es nicht der Ansatz sein: "So billig, wie es irgendwie geht", so der CSU-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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