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Grauduszus: "Union-Wahlprogramm torpediert wohnortnahe ambulante Versorgung"

Archivmeldung vom 29.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

"Der Berg kreißte - und gebar dann nicht mal eine Maus!" Tief enttäuscht zeigte sich Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ) über den "kümmerlichen Abschnitt zur Gesundheitspolitik" im Wahlprogramm von CDU und CSU. Wer hier auf die Durchschlagung des gordischen Knotens im Problembereich Gesundheitswesen gewartet hätte, sähe sich ein weiteres Mal bitter enttäuscht.

"Scheinheiligkeit hat zwei Namen", so der FÄ-Präsident, "und diese Name sind Angela Merkel und Horst Seehofer." Die Streicheleinheiten und hohe Wertschätzung im Wahlprogramm der Union für die angeblich unverzichtbaren Freien Berufe - "so schon oft gehört, aber in der gesundheitspolitischen Umsetzung nie wieder gefunden" - gerieten dieses Mal endgültig zur Farce, diagnostiziert Grauduszus: "Indem nämlich CDU und CSU die Errichtung Medizinischer Versorgungszentren Kapitalgesellschaften einerseits verwehren, sie aber gleichzeitig Krankenhäusern ermöglichen wollen, öffnen Merkel und Seehofer damit profitorientierten Klinikbetreibern dann doch ein Hintertürchen."

Und da auch Hintertürchen Klinken besäßen, würden diese im Falle einer CDU/CSU-dominierten nächsten Bundesregierung eifrig von Rhön, Sana und Helios geputzt werden können. "Insofern entpuppt sich das Union-Bekenntnis zur Unverzichtbarkeit der freiberuflichen akademischen Heilberufe schon im Wahlkampf als Wahlkampf-Lüge", konstatiert Grauduszus, industrialisierte Klinik-Konzerne könnten mit dem Segen der Pastorentochter Merkel und ihres Ministranten Seehofer ungebremst Medizinische Versorgungszentren einrichten: "Auf der Strecke bleibt der ach so hoch gelobte freiberuflich tätige Arzt, auf der Strecke bleibt die für die Patienten unverzichtbare flächendeckende und wohnortnahe Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte."

Mit ihren Aussagen zur Gesundheitspolitik im Wahlprogramm könne die Union weder in der Ärzteschaft noch beim mündigen Bürger - "der ja auch mündiger Patient ist" - punkten, ist sich der FÄ-Präsident sicher.

Quelle: Freie Ärzteschaft e.V.

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