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Politiker fordern von Bayer-Chef Kurswechsel im Glyphosat-Streit

Archivmeldung vom 29.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0

Leverkusen/Köln. Nach der Schlappe bei der Bayer-Hauptversammlung steigt auch der Druck aus der Politik auf den Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach forderte im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" den Konzernchef auf, seine Haltung zum umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat zu ändern.

Schaffe Baumann das nicht, "sollte er jemand anderem Platz machen. Das wäre nur fair gegenüber dem Unternehmen", sagte der SPD-Fraktionsvize. Die Haltung der Weltgesundheitsorganisation, die den Unkrautvernichter als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat, könne man nicht als Einzelmeinung abtun und vom Tisch wischen. Bayer wäre gut beraten, "eine große eigene Studie zu Glyphosat in Auftrag zu geben. Von Wissenschaftlern, die über jeden Zweifel erhaben sind". Ihm fehlten auch "der Dialog mit den Umweltorganisationen" oder "Programme, die das Anwenden von Herbiziden sicherer machen", so der SPD-Politiker.

NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur stellte die Eignung des Bayer-Vorstandes in Frage. "Wir brauchen eine nachhaltige Agrar- und Chemieindustrie und eine Wirtschaft, die Klima- und Umweltschutz ernst nimmt", sagte Neubaur der Zeitung. Es sei "mindestens zweifelhaft", ob der aktuelle Vorstand von Bayer "dazu noch in der Lage ist". Nach Ansicht des SPD-Fraktionschefs in NRW, Thomas Kutschaty, muss sich die Bayer-Führung auf Regressansprüche der Aktionäre einstellen. "Diese Hauptversammlung beweist, dass Aktionäre nicht mehr bereit sind, alle Entscheidungen eines Vorstands abzusegnen. Dieses Ergebnis ändert die Unternehmenskultur in Deutschland", sagte Kutschaty dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Zustände bei der Hauptversammlung kommentierte er mit den Worten: "Vor der Tür demonstrieren junge Menschen gegen die Zerstörung der Umwelt, hinter der Tür demonstrieren die Aktionäre gegen die Zerstörung des Börsenwertes." Der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, hatte zuvor die Entlassung von Baumann gefordert.

Nach dem Debakel um die Übernahme von Monsanto hatten die Bayer-Aktionäre dem Vorstand um Baumann am späten Freitagabend die Entlastung verweigert. Der Bayer-Kurs war eingebrochen, weil in den USA Tausende Krebskranke wegen des Bayer-Monsanto-Mittels Glyphosat Klage eingereicht haben. Der Bayer-Vorstand verteidigt hingegen das Herbizid und erklärt, es sei nicht gesundheitsschädlich.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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