Strobl setzt auf Geschlossenheit im Umgang mit AfD

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Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) hält Geschlossenheit im Umgang mit der AfD für entscheidend. "Um extremistische Bestrebungen aus der Mitte unserer Gesellschaft herauszuhalten, ist es ganz entscheidend, dass die Politik nah an den Sorgen der Menschen ist und die Probleme löst, die die Menschen bewegen", sagte Strobl der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe).
Bei der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven hätten die
Innenminister gemeinsam "gute Lösungen erarbeitet, die dem Bedürfnis der
Menschen nach Sicherheit nachkommen. Die Demokratie hat in den
vergangenen drei Tagen ihre Handlungsfähigkeit bewiesen", so der
CDU-Politiker mit Blick auf die am Freitag zu Ende gegangenen IMK. Ganz
entscheidend sei, dass alle Innenminister, über Parteigrenzen hinweg,
eine "große Geschlossenheit beim Umgang mit der AfD erarbeitet" hätten.
"Bund
und Länder stimmen sich beim Umgang mit gesichert als extremistisch
eingestuften Bestrebungen eng ab", so Strobl. "Die
Innenministerkonferenz wird, für den Fall, dass die Einstufung der AfD
als gesichert rechtsextrem gerichtlich bestätigt wird, eine gemeinsame
Bewertung zu den Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst und das
Dienstrecht, auf den Waffenbesitz und auf Sicherheitsüberprüfungen
entwickeln." Hierbei werde aus seiner Sicht eine strenger Maßstab
angelegt: "Keine Waffen bei Extremisten, keine Extremisten bei der
Polizei und überhaupt im öffentlichen Dienst", so der Minister.
Hessens
Innenminister Roman Poseck (CDU) zeigte sich unterdessen skeptisch
gegenüber einem möglichen Verbotsverfahren gegen die AfD. "Ich stehe mit
meinen erheblichen Zweifeln nicht alleine, dass die sehr hohen
Voraussetzungen für ein Parteiverbot derzeit nicht mit der gebotenen
Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden können", sagte Poseck der
"Rheinischen Post".
Seine Auffassung sei klar: "Wir haben bei
diesem Thema nur einen Schuss frei. Ein Parteiverbotsverfahren muss sehr
sorgfältig abgewogen werden. Ein Scheitern wäre eine zusätzliche
schwere Belastungsprobe für unsere Demokratie. Deshalb sollten wir nicht
unbedacht ins Risiko gehen", so der CDU-Politiker. Er rechtfertigte
damit auch, dass die am Freitag zu Ende gegangene Innenministerkonferenz
in Bremerhaven keinen Beschluss für ein Parteiverbotsverfahren gefasst
hatte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur