BMG-Entwurf gefährdet medizinische Cannabisversorgung: 92,6 % befürchten Rekriminalisierung
Archivmeldung vom 14.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie geplanten Änderungen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Einschränkung digitaler Zugänge in der medizinischen Cannabisversorgung stoßen bei Patienten auf breite Ablehnung. 92,6 % der Patienten geben an, eine Rückkehr in illegale Kanäle zu befürchten, falls telemedizinische Wege erschwert werden.
Zugleich würden 59,2 % bei Wegfall des digitalen Zugangs in den Schwarzmarkt ausweichen; 23,8 % würden auf Eigenanbau setzen, nur 5,3 % einen Vor-Ort-Arzt versuchen. Das zeigt eine neue Befragung von MedCanOneStop (MCOS GmbH).
Der aktuelle BMG-Referentenentwurf umfasst u. a. eine In-Person-Pflicht bei Verschreibungen von Cannabisblüten sowie ein Versandhandelsverbot für Blüten. Aus Sicht der Befragten hätte dies deutliche Marktfolgen: 96,7 % erwarten bei Zugangsbeschränkungen ein Wachstum des Schwarzmarkts, 82,8 % sogar massiv. Umgekehrt berichten 84,7 %, dass der legale, ärztlich begleitete Weg den Schwarzmarkt deutlich bis sehr stark geschwächt hat.
Zitat: "Wir dürfen Patientinnen und Patienten nicht aus der Statistik der Legalversorgung heraus regeln", sagt Cedric Lehmann, Gründer & CEO von MedCanOneStop. "Die Daten zeigen klar: Niedrigschwellige Zugänge halten Menschen im ärztlich begleiteten, sicheren System."
Kompromissfähigkeit: Die Mehrheit zeigt Bereitschaft zu Qualitätsvorgaben: 75,6 % akzeptieren einen verpflichtenden jährlichen ärztlichen Video-Termin; 93,6 % sind zahlungsbereit, sofern die Kosten fair bleiben. Als zentrale Hürden eines rein stationären Weges nennen die Befragten Entfernung, Wartezeit und Preis.
Quelle: MedCanOneStop (MCOS GmbH) (ots)