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stern: Bei Wahlkampf-Zeitschrift "Tolles Thüringen" spielte offenbar Klinikunternehmer Marseille eine Rolle

Archivmeldung vom 29.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen von Thüringen
Wappen von Thüringen

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bei einer Zeitschrift, die im thüringischen Landtagswahlkampf vor fünf Jahren um Sympathie für die CDU warb, spielte offenbar der Hamburger Klinikunternehmer Ulrich Marseille eine wichtige Rolle. Wie das Magazin stern auf seiner Website berichtet, bestätigten mehrere seinerzeitige Mitarbeiter des Medienprojektes "Tolles Thüringen", zu dem auch eine Website gehörte, dass Marseille involviert gewesen sei. "Es gab irgendwann einen Anschub von Herrn Marseille", sagte der freie Journalist Thomas Wischnewski dem stern. Er habe damals die Kundenzeitschrift des Klinikunternehmens betreut und dann im Sommer 2009 den Auftrag bekommen, dutzende Landtagskandidaten vor allem aus der CDU zu interviewen und zu porträtieren. Marseille habe ihn zuvor darum gebeten, so Wischnewski, einen Mitarbeiter von "Tolles Thüringen" zu kontaktieren.

Der verantwortliche Verlag für "Tolles Thüringen" gehört laut Handelsregister einem eigentlich auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt in Itzehoe, der den Klinikunternehmer wiederholt bei Streitigkeiten mit der Belegschaft vertrat. Überdies war die damalige Geschäftsführerin des Verlags zuvor bei Marseille angestellt. Dias Projekt kostete die Initiatoren offenbar insgesamt über eine Million Euro. So hoch waren die Verluste, die der kurz zuvor gegründete Verlag von "Tolles Thüringen" genau in dieser Zeit laut den im Bundesanzeiger veröffentlichten Abschlüssen machte. Unbekannte Geber finanzierten diese Verluste mit Krediten über 1,2 Millionen Euro.

Marseille verfolgte damals ein Klinikprojekt in Thüringen, für welches das damals von der heutigen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) geführte Landesgesundheitsministerium zuständig war. Im Oktober 2008, kurz bevor "Tolles Thüringen" am 1. Dezember als Website online ging, hatte sich der Geschäftsmann an Lieberknechts Ministerium gewandt. Er wollte in Eisenach eine Inkontinenzklinik errichten und beantragte Landesmittel in Höhe von 40 Millionen Euro. Lieberknechts Ressort nahm die Klinik Anfang Januar 2009 als Vorhaben von "besonderer Bedeutung" in eine Liste förderungswürdiger Projekte auf. Lieberknechts Sprecher sagte dem stern, dass es offenbar "auf Betreiben der Staatskanzlei" Unterstützung für das Marseille-Vorhaben gegeben habe. An der Spitze der Landesregierung stand damals noch Lieberknechts Amtsvorgänger Dieter Althaus (CDU). Lieberknecht selbst, so ihr Sprecher, habe diese Sympathien nicht geteilt. Marseille zog den Antrag für das Projekt Ende Februar 2009 zurück, nachdem starke Zweifel an dem Bedarf für die Eisenacher Klinik aufgekommen waren.

Die Marseille-Kliniken ließen Fragen des stern zu dem Themenkomplex unbeantwortet. Auch Althaus ließ eine Anfrage unbeantwortet.

Den gesamten Artikel lesen Sie unter: www.stern.de/thueringen

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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