Union weist SPD-Kritik zu Israel-Politik der Bundesregierung zurück
Nach der Kritik aus der SPD-Fraktion hat der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, die Entscheidung der Bundesregierung verteidigt, eine gemeinsame Erklärung mehrerer Staaten zum sofortigen Ende des Krieges im Gazastreifen nicht zu unterzeichnen.
"Der Bundesaußenminister hat die Erklärung nicht unterschrieben, da sie
die gefühlte Isolation der israelischen Regierung nur verstärkt", sagte
Hardt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Das
zeige die Reaktion aus Jerusalem, fügte er an. Außenminister Johann
Wadephul (CDU) arbeite unermüdlich daran, die katastrophale Lage in Gaza
zu verbessern, auf allen Kanälen - so wie er auch seit Amtsbeginn für
die Befreiung der Geiseln kämpfe.
Aus der SPD-Bundestagsfraktion
war zuvor Kritik an der Bundesregierung lautgeworden, weil die eine
gemeinsame Erklärung mehrerer Staaten zum sofortigen Ende des Krieges im
Gazastreifen nicht unterzeichnet hat. "Es ist an der Zeit, dass sich
die Bundesregierung den Initiativen auf europäischer Ebene anschließt",
teilten der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis
Ahmetovic, und sein Parteikollege Rolf Mützenich in einer Erklärung mit,
über die die FAZ berichtet. Die Lage in Gaza sei "katastrophal" und
stelle einen "humanitären Abgrund dar", schrieben die beiden am
Dienstag.
Hardt sagte der FAZ dazu: Es müsse "der israelischen
Regierung ein Zeichen sein, wenn so viele Freunde, und dazu zähle ich
die SPD, ihre Frustration über das Sterben in Gaza in Sanktionen
ausdrücken wollen, weil sie in Jerusalem kein Gehör mehr finden". Hardt
verwies darauf, dass endlich verlässliche UN-Hilfszugänge nach Gaza
gebraucht würden. Nur so werde es genug Unterstützung für den
ägyptisch-arabischen Plan für Gaza und ein damit verbundenes Ende der
Hamas-Herrschaft und eine Befreiung der Geiseln geben. "Dann hat Israel
gewonnen und die Region wäre sicherer." Der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dürfe nicht weiter zulassen, dass
"verblendete Extremisten" in seinem Kabinett die "großen Erfolge" gegen
Hisbollah und den Iran durch "Wahnphantasien" einer Besiedlung Gazas
gefährdeten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur