SPD-Landräte wollen Sozialleistungen für Flüchtlinge als Darlehen
Sozialleistungen für volljährige Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge und Ausländer aus Nicht-EU-Ländern sollen künftig als Darlehen ausgezahlt werden. Das fordern die beiden Thüringer SPD-Landräte Matthias Jendricke und Marko Wolfram im "Stern". "Wir brauchen endlich wieder einen echten Reformwillen der Berliner Politik und kein Herumdoktern an einem zunehmend dysfunktionalen System", sagte der Nordhäuser Landrat Jendricke.
"Wer in unser Land kommt und hier bisher nichts eingezahlt hat, darf Sozialleistungen nur noch als zinsloses Darlehen bekommen."
Funktionieren
soll der Kredit laut Jendricke ähnlich wie beim Bafög für Studierende:
Wer rasch eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnehme, müsste nur
einen Teil der empfangenen Leistungen zurückzahlen. Zudem sollten bei
raschen Rückzahlungen Abschläge gewährt werden.
Es gehe darum,
Migranten zur raschen Arbeitsaufnahme zu motivieren, erklärte der
Landrat des Kreises Saalfeld-Rudolstadt, Marko Wolfram. "Damit würde ein
positiver Anreiz entstehen, sich zügig zu integrieren", sagte er.
Gleichzeitig wirke man auch einer Neiddebatte gegenüber Migranten
entgegen. "Wichtig ist, wir brauchen Druck im System", sagte Jendricke.
Laut
Jendricke sollte Flüchtlingen das Darlehen zur Hälfte erlassen werden,
wenn sie innerhalb eines Jahres in Arbeit wechselten und eine
Sprachprüfung absolvierten. "Auch der erfolgreiche Schulabschluss von
Kindern könnte mit einem Rückzahlungsbonus für die Eltern belohnt
werden", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur