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Merkel: Deutschland hat Interesse an Stabilität Ägyptens

Archivmeldung vom 25.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Screenshot des Youtube Video Kanal der Bundesregierung - Intro Podcast der Bundeskanzlerin Merkel.
Screenshot des Youtube Video Kanal der Bundesregierung - Intro Podcast der Bundeskanzlerin Merkel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Ägypten als "stabilisierendes Element" in der Krisenregion des Nahen Ostens. Ägypten habe sehr früh Frieden mit Israel geschlossen, und dieses Abkommen habe auch sehr gut gehalten, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast.

"Ich glaube, dass wir auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung weitermachen müssen", betonte die Bundeskanzlerin. Sie sehe keine andere Möglichkeit, zu einem Friedensprozess zu kommen. Darüber werde sie bei ihrem Besuch in Ägypten am Donnerstag (2.3.) auch mit Präsident Al Sisi sprechen. "Wir müssen die Nachbarn natürlich in eine solche Lösung mit einbeziehen", fügte Merkel hinzu. Letztendlich müssten Palästinenser und Israelis miteinander verhandeln, aber andere Länder wie Ägypten und Jordanien seien "von entscheidender Bedeutung".

Zu den Gesprächsthemen in Ägypten gehört Merkel zufolge auch die politische Stabilisierung Libyens. Deutschland habe "ein großes Interesse daran, gemeinsam mit Ägypten darüber zu sprechen, wie in Libyen eine politische Lösung gefunden werden kann", so die Bundeskanzlerin. Ohne dass Libyen politisch stabilisiert werde, könne man den Schleppern und Schleusern, die von dort aus arbeiteten, "nicht das Handwerk legen". Ägypten spiele hier als Regionalmacht - gemeinsam mit Algerien und Tunesien - eine große Rolle. Deutschland sei besonders daran interessiert, dass sich Ägypten gut entwickele, sagte die Bundeskanzlerin. Ägypten sei ein großes Land, das wirtschaftliche Stabilität brauche. Das Bevölkerungswachstum sei derzeit schneller als das Wirtschaftswachstum, daraus ergäben sich soziale Probleme und ein großer Reformbedarf. "Der ägyptische Präsident und die Regierung haben zugestimmt, ein mutiges IWF-Programm anzugehen, und da will Deutschland auch parallel unterstützen", erklärte Merkel. Man müsse Ägypten zur Seite stehen, denn seine Nachbarn Libyen und Sudan wiesen ein hohes Maß an Instabilität auf.

Die Bundeskanzlerin kündigte an, auch die Arbeit der deutschen Stiftungen stehe auf der Agenda ihres Besuchs. Sie glaube, dass man "nach vielen, vielen Gesprächen, auf einem vernünftigen Weg" sei - und sie hoffe, "dass sich das bei meinem Besuch auch bewahrheitet", so Merkel. Die Stiftungen leisteten eine wichtige Arbeit im Blick auf die ägyptische Gesellschaft, sie seien "so etwas wie eine Brücke zwischen Deutschland und Ägypten". Ausdrücklich würdigte die Bundeskanzlerin die Unterstützung der ägyptischen Regierung für die koptischen Christen. Sie hätten "eine sehr gute Situation für die Ausübung ihrer Religion". Merkel sagte: "Gerade in einem muslimisch geprägten Land ist das auch beispielhaft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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