Linke fürchtet fehlende Unabhängigkeit der Tierschutzbeauftragten

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Die für diesen Mittwoch geplante Ernennung der Parlamentarischen Agrar-Staatssekretärin Silvia Breher (CDU) zur neuen Tierschutzbeauftragten der Bundesregierung stößt in der Opposition auf Kritik. Die Ministeriumsvertreterin und stellvertretende CDU-Vorsitzende Breher werde eher die Regierungslinie vertreten als die Interessen der Tiere, sagten die Fachsprecherinnen der Linken und der Grünen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Die Linken-Politikerin Ina Latendorf sprach von einem "Rückschritt". Das
Problem liege weniger in der Personalie Breher als in der "Abwertung
des Amtes" durch die Verbindung der Funktion mit der einer
Parlamentarischen Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium. "Diese
Ämteranhäufung bindet unnötig Ressourcen, die für den Tierschutz damit
bundesweit verloren gehen", sagte Latendorf.
Dass die
Bundestierschutzbeauftragte künftig direkt mit dem Bundesministerium
"zusammengeschaltet" sei, spreche nicht für eine Unabhängigkeit in
Angelegenheiten des Tierschutzes. "Der Stellenwert der
Bundestierschutzbeauftragten ist in Zeiten von Klimawandel, ökologischem
Raubbau und beträchtlichen unbewältigten Aufgaben im Tierschutz nicht
hoch genug einzuschätzen."
Im Rahmen der EU-Richtlinie zur
Wiederherstellung der Natur seien Tiergesundheit, Tierwohl und die
Zusammenführung von Wirtschaftlichkeit mit Biodiversitäts- und
Ökostandards von eminenter Wichtigkeit. "Hierfür wäre die Stimme einer
unabhängigen Bundestierschutzbeauftragten nötig, die sich allseitig und
kompetent in Tierschutzfragen auskennt", so die Linkenpolitikerin.
Die
Tierschutzbeauftragte der Grünen-Bundestagsfraktion, Zoe Mayer, sagte,
die Tiere verdienten mehr als "bloßes politisches Kalkül". "Statt eine
unabhängige Expertin mit Fachkompetenz zu stärken, degradiert das
Bundesministerium diese wichtige Rolle nun offenbar zu einem
parteipolitischen Posten", sagte sie. Bei ihr stünden offensichtlich
nicht die Tiere im Mittelpunkt, sondern die politische Agenda des
Ministers.
Quelle: dts Nachrichtenagentur