Neue EFI-Chefin setzt auf Schlüsseltechnologien und Digitalisierung

Bild: Tim Kellner / Eigenes Werk
Die neue Vorsitzende der Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI), Irene Bertschek, will die Schwerpunkte der Regierungskommission auf den Wettlauf bei Schlüsseltechnologien und Digitalisierung setzen. "Wir müssen hier endlich einseitige Abhängigkeiten von den USA und China überwinden - aber auch genau überlegen, was dafür nötig ist, und was nicht", sagte sie dem "Handelsblatt".
Die Digital-Ökonomin vom Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) löst an der Spitze der EFI Uwe Cantner ab,
der turnusgemäß ausscheidet.
Bei KI sei Deutschland in der
Forschung "nicht schlecht, aber andere laufen vorneweg", mahnte sie.
"Hier dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen
massiv etwa in Rechenzentren investieren." Es könne auch nicht angehen,
dass sich Deutschland bei der Bewerbung um die AI Factories der EU
national nicht abgestimmt habe - "das mindert unsere Chancen". Ganz
schlecht sei Deutschland auch darin, "unsere Datenschätze zu nutzen,
weil wir die DSGVO viel strenger anwenden als etwa Finnland oder
Dänemark."
Bertschek begrüßte, dass die neue Regierung die
gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3,5
Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigern will. "Aber es kommt
natürlich darauf an, wofür das Geld ausgegeben wird. Wenn es in alte
Technologie wie Verbrenner fließt, ist es innovationspolitisch
verloren", mahnte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur