Kanzleramtschef Frei will am Ausbau des Kanzleramts festhalten

Der neue Chef des Bundeskanzleramtes, Thorsten Frei (CDU), will am Ausbau des Gebäudes trotz früherer Kritik festhalten. "Der Zeitpunkt, wo man vernünftig über einen Baustopp hätte entscheiden können, der ist längst vorüber", sagte Frei dem "Stern".
Auf den Ausbau habe er einen sehr kritischen Blick gehabt. "Aber dort
wächst inzwischen etwas aus dem Boden." Man werde eine möglichst
kostengünstige Lösung für den Weiterbau suchen.
Frei hatte die
Pläne einst als "Prachtbau" kritisiert. Unter Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) war das Bundeskanzleramt personell deutlich aufgestockt worden.
Die Kosten für einen Ausbau des Gebäudes stieg zuletzt auf rund 800
Millionen Euro. Trotz Kritik seines damaligen Finanzministers Christian
Lindner hielt Scholz am Ausbau fest.
Frei verspricht in seiner
neuen Rolle, auch im Kanzleramt Personal abzubauen. Im Koalitionsvertrag
seit ein Abbauziel von zwei Prozent pro Jahr vereinbart. "Das betrifft
alle Ministerien, und selbstverständlich gilt das auch für das
Kanzleramt", sagte Frei. "Es wäre keine glaubwürdige Politik, wenn ich
die unangenehmen Dinge nur von anderen verlangen würde."
Die
Bundesregierung sei in den vergangenen Jahrzehnten, bis auf wenige
Ausnahmen, gewachsen. "Diesen Trend müssen wir dringend umkehren." Auch
bei den vielen Beauftragten setzt die Bundesregierung an, ein
Kabinettsbeschluss zu ihrer Reduzierung wurde gefasst. Frei sagte: "Bei
einigen Posten musste ich schauen, ob die wirklich existieren - oder ob
das ein Witz ist." Man werde das "Beauftragten-Unwesen beenden". Das sei
nicht in erster Linie eine Sparmaßnahme, sondern eine Frage effizienter
Staatsorganisation.
Quelle: dts Nachrichtenagentur