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Flasbarth verteidigt E10-Benzin - Nachhaltiger als Erdöl

Archivmeldung vom 07.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Jochen Flasbarth Bild: umweltbundesamt.de
Jochen Flasbarth Bild: umweltbundesamt.de

Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts (UBA), hat den Biosprit E 10 gegen Kritiker verteidigt. Die "pauschale Kritik ist nicht gerechtfertigt", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Denn immerhin sei durch die Nachhaltigkeitsverordnung für Agrartreibstoffe sichergestellt, dass der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) über die gesamte Lebensdauer - also von der Pflanze über die Produktion bis hin zur Verbrennung im Motor - mindestens 35 Prozent unter dem CO2-Ausstoß von konventionellem Sprit aus Erdöl liegen muss.

Von 2017 an muss der Agrarsprit 50 Prozent weniger CO2 erreichen und 2018 dann minus 60 Prozent. "Das ist schon beachtlich", sagt der UBA-Präsident. Außerdem weist Flasbarth darauf hin, dass es für den Import von Erdöl oder Erdgas keine vergleichbaren Nachhaltigkeitsanforderungen gibt. "Unser Kernproblem ist das Öl. Und zwar sowohl bezogen auf den Klimaschutz als auch auf die Umweltzerstörung, die bei der Ölförderung in Kauf genommen wird." Dass die Einführung von E 10 derzeit am Widerstand der Verbraucher scheitert, wundert Flasbarth nicht. "E 10 darf nicht das Aspirin für den Klimaschutz im Verkehr sein, sondern muss in eine verkehrspolitische Strategie eingebunden sein."

Bulling-Schröter: Umweltverbände und Wissenschaft am Benzingipfel beteiligen

"Der Benzingipfel darf nicht zu einem Lobbyistentreffen von Automobil- und Mineralölwirtschaft verkommen. Um Kompetenz in die Debatte zu bringen, müssen Vertreter von Umweltverbänden und Wissenschaft an diesem Treffen teilnehmen", fordert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Eva Bulling-Schröter.

"Verbände wie Greenpeace, Misereor oder der BUND haben Wichtiges zum Thema zu sagen und selbst die Sachverständigenräte der Bundesregierung für Umwelt und Landwirtschaft haben begründete Zweifel angemeldet, ob Agrokraftstoffe zukunftsfähig sind oder nicht viel eher Ressourcenvernichtung auf Kosten von Umwelt und Entwicklung. Umweltminister Norbert Röttgen meint, die Mineralölindustrie solle sich endlich eine vernünftige Strategie überlegen, statt jeden Tag widersprüchliche und verwirrende Botschaften auszusenden. Diese Kritik muss sich allerdings erst recht die Bundesregierung selbst gefallen lassen. In Sachen Klimaschutz im Automobilsektor hat sie keine Strategie. Statt der Automobilbranche strengere Emissionsgrenzen vorzugeben betreibt sie Auftragsarbeit für Daimler & Co. - und das auch noch stümperhaft. In ökologischer und sozialer Hinsicht sind steigende Agrokraftstoffquoten, wie die Bundesregierung sie favorisiert, aber Missmanagement erster Güte. Ob Vernichtung von Tropenwäldern, Vertreibung von Kleinbauern oder Verknappung von Nahrungsmitteln - was als Umweltschutz verkauft wird, verkehrt sich beim Run auf die Böden vielfach in sein Gegenteil."

FDP will gesamte Biosprit-Strategie überdenken

Die FDP ist dazu bereit, angesichts der aktuellen Debatte über die Einführung des Biokraftstoffes E 10 die gesamte Strategie auf den Prüfstand zu stellen. "Wenn nötig, muss die ganze Biosprit-Strategie und insbesondere ihr Zeitplan überdacht werden", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).

Der Benzingipfel von Rainer Brüderle könne dazu jetzt die nötige Klarheit schaffen. Am morgigen Dienstag kommen Vertretern der Auto- und Mineralölbranche, von Tankstellen, Bauernverband, ADAC und Verbraucherschützern auf Einladung des Wirtschaftsministeriums zu einem Treffen nach Berlin, um über die Zukunft von E 10 zu beraten.

Quelle: Der Tagesspiegel / DIE LINKE / Rheinische Post

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