Wüst kritisiert fehlenden Fortschritt bei Altschuldenlösung

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NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich enttäuscht darüber gezeigt, dass sich Schwarz-Rot in Berlin nicht zu Details für eine Entlastung der Kommunen durchringen konnte.
Wüst sagte der "Rheinischen Post": "Es ist gut, dass der
Koalitionsausschuss die Verantwortung des Bundes für eine Lösung des
kommunalen Altschuldenproblems bekräftigt hat. Aber es gibt leider
keinerlei Fortschritt in der Sache." Um den kommunalen Investitionsstau
zu beseitigen, müssten die besonders stark verschuldeten Kommunen dazu
befähigt werden, die Mittel des Sondervermögens auch einzusetzen,
verlangte der Regierungschef von NRW.
Das gehe nur mit einem
verlässlichen Weg aus der Verschuldungsfalle. "Wem aufgrund von
Altschulden das Wasser finanziell bis zum Hals steht, der hat auch nicht
die Mittel, um die Sanierung von Schulen, Kindergärten oder
Krankenhäuser zu planen und abzuwickeln", sagte er.
"Es geht beim
Thema Altschulden um Vertrauen in die Politik und die
Handlungsfähigkeit des Staates vor Ort", sagte Wüst weiter. "Es liegt im
Interesse aller demokratischen Kräfte in Deutschland, dass
Finanzminister Klingbeil die Zusage des Bundes noch vor der
nordrhein-westfälischen Kommunalwahl einlöst. Sie ist mit gut 14
Millionen Wahlberechtigten die größte Regionalwahl in Europa und auch
ein erster Stimmungstest für die neue Bundesregierung."
Niemand
solle überrascht sein, wenn Enttäuschung über nicht eingelöste
Versprechen der Demokraten am Ende zu Wahlerfolgen der Populisten und
Extremisten führe - zum Beispiel im Ruhrgebiet, sagte Wüst warnend. "In
den Bund-Länder-Verhandlungen war zugesagt worden, dass die Koalition
die konkrete Umsetzung der Altschuldenhilfe berät. Ich erwarte vom
Bundesfinanzminister, dass dies nun unmittelbar nachgeholt wird und er
konkrete Eckpunkte dafür vorlegt. Vor Ende der Sommerpause braucht es
Klarheit und Verbindlichkeit für die Kommunen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur