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Sozialforscher Ernst-Ulrich Huster: Industrie, Gewerkschaften und Staat schuld an der Armut

Archivmeldung vom 18.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor allem in Ostdeutschland habe sich die Armut verfestigt, sagt der Bochumer Sozialforscher Ernst-Ulrich Huster diese Woche in der ZEIT. "Das ist in absehbarer Zeit nicht aufzubrechen." Generell Deutschland habe das Problem dauerhafter Armut. Das Problem sei schwer zu lösen.

"Hauptschulabbrecher ohne Chance auf eine Lehrstelle kann man eben nicht einfach auf den Zustand des Kindergartenneulings zurückschrauben, um es dann besser zu machen."

Die Schuld an der Armut ist laut Huster breit verteilt. Industrie und Gewerkschaften strebten nach mehr Wohlstand durch eine immer höhere Produktivität. "Deshalb ist Deutschland Exportweltmeister. Doch ist dadurch auch die Zahl der Erwerbstätigen gesunken - und die finanzieren über die Lohnnebenkosten den Sozialstaat mit", erklärt Huster. Auch der Staat sei schuld. So seien die Grundschulen unterfinanziert, "wo viele schon hängen bleiben ... Und die Hauptschule ist zur Restschule verkommen."

Die Grundidee von Hartz IV verteidigt der Politologe. Indes sei das Gesetz zu ambitioniert und zu schematisch. "Die Zuverdienstmöglichkeiten sind oft zu gering." Und Investitionen in die Kinder würden nicht angemessen berücksichtigt. "Während Mittelschichtseltern ihre Kinder unter atemberaubendem Stress von einer Hopserei zur nächsten karren, nehmen arme Kinder an all dem kaum teil." Husters Resumee: "Das Prinzip von Fördern und Fordern ist richtig. Aber die Förderung muss wirklich stattfinden. Und das Fordern muss den Menschen eine zweite Chance geben".

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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