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Fangewalt: CDU-nahe Polizeigewerkschaft DPolG fordert von Fußball-Verbänden millionenschwere Sicherheitsgebühr

Archivmeldung vom 16.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rainer Wendt, CDU, (2015)
Rainer Wendt, CDU, (2015)

Bild: Homepage der deutschen Polizeigewerkschaft

Wegen der steigenden Polizeieinsätze bei Fußballspielen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) von den Fußball-Verbänden erneut eine millionenschwere Sicherheitsgebühr. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Gewerkschafts-Vorsitzende Rainer Wendt:

"Fast ein Drittel der Bereitschaftspolizei ist nur noch mit Einsätzen rund um Fußball-Stadien beschäftigt. Wenn ganze Hundertschaften ausrücken, darf das nicht allein auf Kosten der Steuerzahler gehen." Er fügte hinzu: "Die Verbände müssen dafür zahlen." Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) sollten sich an den rund 100 Millionen Euro Kosten jährlich für Polizeieinsätze beteiligen, und zwar mit etwa der Hälfte der Summe. Dies könnten die Verbände, die Milliarden-Einnahmen hätten, gut stemmen. Die Vereine sollte man von der Zahlung allerdings ausnehmen. Wendt sagte: "Kleine Vereine können solche Gebühren nicht aufbringen, das würde den Wettbewerb verzerren."

Der Gewerkschaftschef will diese Gebühr nicht nur auf den Fußball oder den Sport beschränken. Rainer Wendt sagte: "Solche Gebühren sollte es für alle Veranstaltungen mit kommerziellem Charakter geben, vom Fußballspiel über Rockkonzerte bis zu Volksfesten." Nur Kirchentage und Demonstrationen seien auszunehmen.

Nach Ansicht von Wendt ist es nicht möglich, noch mehr Polizeikräfte gegen die wachsende Fangewalt im Fußball einzusetzen. Tausende Bereitschaftspolizisten seien rund um den Fußball im Einsatz. "Das ist nicht mehr zu steigern, ohne dass anderswo Sicherheitslücken gerissen werden", betonte der Gewerkschaftschef. Terrorbekämpfung, Kriminalitätsabwehr und die tägliche Einsatzbewältigung führten schon jetzt zu Millionen von Überstunden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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