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Bundesbank: Staat hat dank Niedrigzinsen 240 Milliarden Euro gespart

Archivmeldung vom 12.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo von Deutsche Bundesbank
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Der deutsche Staat hat seit dem Jahr 2008 dank der Niedrigzinsen 240 Milliarden Euro Zinskosten eingespart. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Zinsersparnisse von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen im Vergleich zur Zeit vor der Finanzkrise auf 47 Milliarden Euro, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Berechnungen der Deutschen Bundesbank.

Die Bundesbank hat das Zinsniveau aus 2007, dem Jahr vor der Finanzkrise, mit dem jeweiligen Niveau in den Jahren danach verglichen. Musste der Staat im Jahr 2007 Investoren noch eine durchschnittliche Rendite von 4,23 Prozent für frisches Geld bieten, fiel das Zinsniveau seitdem kontinuierlich auf zuletzt 2,05 Prozent im Jahr 2016. Wegen dieses Zinsverfalls musste der Staat immer weniger Geld für den Schuldendienst ausgeben. Der Effekt würde sogar noch stärker ausfallen, wenn Bund und Länder keine Überschüsse einfahren, sondern sich verschulden würden.

"Der Rückgang des maßgeblichen Schuldenstands 2016 dämpfte die Ersparnis aus der sinkenden Durchschnittsverzinsung", teilte die Bundesbank mit. Im Falle einer Zinswende würden auf den Staat allerdings schnell Belastungen in zweistelliger Milliardenhöhe zukommen: Würden die Zinsen auch nur um einen Prozentpunkt steigen, müsste der Staat jährlich 21 Milliarden Euro mehr für den Schuldendienst ausgeben, zeigen der zeitung zufolge Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). "Die budgetäre Spielräume sind geringer als es scheint", sagte RWI-Forscher Heinz Gebhardt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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